
© Günther Goldstein
Hingucker auf zwei Rädern: Oldtimer-Motorrad-Rallye im Münsterland
Am 24. April
Fans von Oldtimer-Motorrädern sollten sich den 24. April vormerken - dann sind zahlreiche Veteranen auf zwei Rädern zwischen Dortmund und Lüdinghausen unterwegs. Bei einer besonderen Rallye.
Kurz vor seinem 80. Geburtstag im Mai freut sich Karl-Gustav Sander auf eine besondere Veranstaltung. Am 24. April startet die „Reinoldus Motorrad Veteranen Rallye“ von ADAC und DMC, die der Dortmunder nun schon zum 18. Mal organisiert. Auch Lüdinghausen, Nordkirchen, Selm, Bork und Lünen-Brambauer sind Schauplätze der Rallye.
80 Teilnehmer aus ganz Deutschland „von Schleswig-Holstein bis Südbayern“ haben sich mit ihren Oldtimer-Motorrädern angemeldet. Den weitesten Weg hat ein Teilnehmer aus der Schweiz. Am Sonntag, 24. April, starten die erfahrenen Motorsportler am Revierpark Wischlingen in Dortmund. Sander: „Start des ersten Teilnehmers ist um 10 Uhr. Im Minutenabstand folgen die nächsten Fahrzeuge. Ab 15 Uhr treffen die Teilnehmer wieder im Revierpark Wischlingen zur Ziel-Ankunft ein.“
Am Start und auf der Strecke müssen die Teilnehmer mit ihren Fahrzeugen sieben verschiedene Wertungsprüfungen absolvieren. Der punktbeste Teilnehmer aus allen Prüfungen wird Gesamtsieger und erhält einen Ehrenpreis. Bewusst hat Sander bei der Streckenführung darauf geachtet, dass die Teilnehmer nicht direkt durch die Städte fahren, sondern vor allem auf Wegen, die ihnen ermöglichen, „die schöne Landschaft“ zu genießen.

Herrmann Massmann mit seiner Harley-Davidson, Baujahr 1925, ist bei der Reinoldus Motorrad Veteranen Rallye am 24. April mit dabei. © Sander
Die Strecke ist insgesamt 120 Kilometer lang und führt die Teilnehmer von Dortmund-Dorstfeld über Waltrop und Olfen nach Lüdinghausen (Westfalenring, Stadionallee). Auf der Rückfahrt werden die Orte Nordkirchen, Bork und Lünen angefahren. Sander: „Die Mittagspause für Fahrer und die Veteranen-Fahrzeuge findet von 12 bis 14 Uhr am Westfalenring in Lüdinghausen statt. Auch hier sind Wertungsprüfungen, u.a. eine Runde auf der Grasbahn geplant.“ Und natürlich haben dort und auch bei den anderen Kontrollpunkten interessierte Zuschauer die Gelegenheit, mit den Fahrern zu sprechen und vor allem die Oldtimer-Zweiräder zu fotografieren.
Einige Fahrzeuge sind vor 1940 gebaut worden
Denn da gibt es so einiges zu sehen. Es starten Motorräder und Motorroller, die zwar schon einige Jahrzehnte auf der Karosserie haben, aber gerade deshalb Hingucker sind. Auch Motorräder mit Seitenwagen sind am Start. Die Oldtimer / Veteranen-Fahrzeuge müssen mindestens 30 Jahre alt sein. Einige Fahrzeuge sind vor 1940 gebaut worden. Sander: „Das älteste Fahrzeug ist über 100 Jahre alt, eine englische Humber, Baujahr 1910. Der Fahrer: Walter Schenk aus Herford startet mit der Startnummer 3.“ 15 Jahre jünger, aber damit auch schon fast 100 Jahre alt, ist eine amerikanische Harley-Davidson, Baujahr 1925, gefahren von Herrmann Massmann aus Bohmte bei Versmold, der als Zweiter an den Start geht.

Der Pokal für den Gesamtsieger der Veranstaltung am 24. April. © Sander
Einen besonderen Teilnehmer hat Sander vor zwei Monaten bei einer besonderen Gelegenheit in Nordkirchen kennengelernt. Denn im Februar hatte der Dortmunder für seinen langjährigen Motorsport-Freund Bernd Schlüter aus Nordkirchen eine Geburtstags-Überraschung vorbereitet. Zum 88. Geburtstag hatte er ihn mit einer Oldtimer-Vespa besucht und ihm damit eine große Freude bereitet.
Schlüter beim Kontrollpunkt
Einer der Nachbarn von Schlüter ist Günter Raesfeld, dessen Bruder Albert Rasefeld seinerzeit zu den bekanntesten Motorsportlern im Münsterland gehörte und auch in Lüdinghausen oft auf der Grasbahn fuhr. Günter Raesfeld hat die Startnummer 11 und nimmt auf einer Dürkopp MD 250, Baujahr 1952, an der Rallye teil. Auch aus der Region mit dabei ist Reinhold Schlierkamp (Startnummer 14), geboren in Bork. Er startet auf einem „alten“ Vespa-Motorroller GS, Baujahr 1960, den schon sein Vater Karl Schlierkamp beim 24 Stunden-Rennen auf der Avus in Berlin mit der legendären Steilwand-Nordkehre gefahren hat.
In Nordkirchen wird es einen Kontrollpunkt an der Mühle geben, wo auch Bernd Schlüter mit dabei sein wird. Über Selm, Bork und Brambauer geht es dann zurück nach Dortmund.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
