Glasfaser: Capelle bekommt schnelles Internet

Genug Unterschriften

Die Tendenz war Ende vergangener Woche bereits positiv. Doch nun steht es fest: Die BBV Münsterland wird den Ortsteil Capelle mit einem Glasfasernetz versorgen. Im Endspurt haben genügend Einwohner entsprechende Verträge unterschrieben. Für Südkirchen sieht es weiterhin schlecht aus in dieser Hinsicht.

CAPELLE

, 04.04.2016, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

BBV-Vertriebsleiter Wolfgang Ruh teilte bei einem Pressegespräch am Montag mit, es seien 361 Verträge geschlossen worden. „Vor Ostern war ich noch recht skeptisch, ob die erforderliche Anzahl von 330 Verträgen zusammenbekommen“, so Wolfgang Ruh. Er sei nun froh, dass die BBV Münsterland den Ortsteil versorgen könne.

Ruh: „Wir versuchen nun auch alle 361 Verträge umzusetzen. Jedoch müssen wir mit einigen Antragsstellern, deren Gebäude mehr als 100 Meter von der Ausbaustrecke entfernt liegt, reden.“ Man werde jeden Fall einzeln durchsprechen. Möglich sei zum Beispiel Eigeninitiative. „340 bis 350 Verträge werden wir aber erfüllen können“, so der Vertriebschef.

Ruh kündigte einen ersten Spatenstich für nach den Sommerferien an. Ob man erst Capelle und dann Nordkirchen, oder beide Ortsteile gleichzeitig mit Glasfaser versorge, könne man noch nicht genau sagen. Die Tendenz sei aber ein gemeinsamer Ausbau. Ruh: „Für die Arbeiten benötigen wir neun bis zwölf Monate.“

Nachträglich ist der Vertrag nun teurer

Er betonte, Bürger könnten weiterhin einen Vertrag abschließen. Allerdings falle dann die Hausanschlussgebühr von 600 Euro an. Ruh: „Wenn wir ausgebaut haben, ist es auch noch möglich. Dann kostet der Hausanschluss aber 900 Euro.“ Bei dem Pressegespräch gab es nur zufriedene Gesichter. „Wir sind überwältigt. Mit dieser Anzahl an Verträgen haben wir nicht mehr gerechnet“, so Bürgermeister Dietmar Bergmann.

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Es sei toll, dass in Capelle nun das digitale Zeitalter beginne. „Mein Dank gilt der Wirtschaftsfördergesellschaft, dem SC Capelle, dem Dorfverein und unserem Wirtschaftsförderer Manuel Lachmann. Ohne deren Einsatz wäre dies nicht möglich gewesen“, so der Bürgermeister. „Diese Entscheidung der Capeller für die Glasfaser ist auch für den Kreis Coesfeld ein weiterer wichtiger Schritt mit Signalwirkung als Wirtschaftsstandort“, so Jürgen Grüner, Geschäftsführer der WFC.

Bei den Breitbandzugängen über hervorragend ausgebaute Glasfaserinfrastrukturen gehöre der Kreis schon bundesweit zu den Top-Fünf. Gereon Stierl, Vorsitzender des Dorfvereins betonte, dies sei ein Beispiel dafür, dass man gemeinsam viel bewegen könne. „Der Dorfverein wird diese Energie für weitere Projekte nutzen.“

So geht es in Südkirchen weiter:

Der Ortsteil Südkirchen wird in den nächsten Jahren kein Glasfasernetz erhalten. WFC-Geschäftsführer Jürgen Grüner teilte aber mit, die Deutsche Telekom wolle die Internetverbindung in Südkirchen durch ihre Vectoring-Technik im Jahr 2018 auf 100 Mbit pro Sekunde erweitern. Bisher sind 50 Mbit möglich. Um die Kupferleitungen fürs Vectoring fit zu machen, müssen die Verteilerkästen aufgerüstet werden.