Gänsebraten à la Franz Lauter kommt gut an. Manche Gäste kommen in der Vorweihnachtszeit drei Mal zum Gänse-Essen ins Schlossrestaurant.

© Günther Goldstein (Archiv)

Weihnachtsgeschäft im Schlossrestaurant: Mehr Anfragen als Absagen

rnSchlossrestaurant Nordkirchen

Viele Gastronomen müssen derzeit mit Absagen von Gästen kämpfen. Im Schlossrestaurant Nordkirchen ist es nicht so. Und das hat auch seinen guten Grund, wie Chef Franz Lauter verrät.

Nordkirchen

, 12.12.2021, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Weihnachtsfeiern für große Gruppen - das war nie die Sache von Franz L. Lauter. Der Koch-Künstler und Künstler-Koch setzte immer mehr auf kleinere Gesellschaften oder Gäste, die zu zweit oder zu viert ins Schlossrestaurant Nordkirchen kommen.

Jetzt lesen

„Natürlich gibt es auch bei uns Absagen wegen der Pandemie“, so Lauter. Allerdings habe er Glück, weil das „à-la-carte-Geschäft“ sehr gut laufe. Kommen Absagen ins Haus, rufen gleichzeitig andere Gäste an und reservieren im Restaurant.

Jetzt lesen

„Viele Gäste wollen noch Franz Lauter in der Küche erleben“, weiß der 74-Jährige. Seitdem er bekannt gegeben hat, im kommenden Jahr das Restaurant an seine langjährigen Mitarbeiter und Köche Norbert Parzych und Markus Klapper zu übergeben, kommen immer mehr Reservierungen von langjährigen Gästen rein.

Franz L. Lauter wird 2022 noch als Berater seinen Mitarbeitern zur Seite stehen, die das Schlossrestaurant im Frühjahr übernehmen.

Franz L. Lauter wird 2022 noch als Berater seinen Mitarbeitern zur Seite stehen, die das Schlossrestaurant im Frühjahr übernehmen. © Günther Goldstein (Archiv)

Im Frühjahr 2022 erfolgt die Übergabe. Doch ganz zieht sich Lauter dann noch nicht zurück - auf Bitten seiner Nachfolger. „Ich werde sie noch bis Ende 2022 beratend unterstützen. Im November bin ich dann 40 Jahre als Gastronom selbstständig und 75 Jahre alt.“ Er will beratend tätig sein, „aber nicht mehr zwölf oder 14 Stunden am Tag.“

Jetzt lesen

Schließlich will er sich auch verstärkt der Malerei und Bildhauerei widmen, denn ganz ohne etwas zu tun zu haben, kann sich Franz L. Lauter sein Leben nicht vorstellen.

Personal ist verunsichert

Die schwierige Situation in der Pandemie wirke sich auch auf das Personal aus, das verunsichert sei. „Eine Person ist bei uns nur mit dem Controlling beschäftigt“, so Lauter. Manche guten Ideen sind durch die Entwicklungen der Corona-Pandemie auch schnell überholt. So hatte sich Lauter zu Silvester speziell ein Angebot für Hundebesitzer ausgedacht, damit deren Vierbeiner ohne Knallerei den Jahreswechsel erleben. „Und dann wird das Feuerwerk ohnehin wieder verboten.“ Ansonsten sei das Restaurant zu Silvester komplett ausgebucht.

Jetzt lesen

Da vor allem à-la-carte-Essen für zwei oder vier Personen gefragt sind, sei es ohnehin auch sonst kein Problem, für genügend Abstand im Restaurant zu sorgen. Besonders beliebt ist derzeit der Gänsebraten. „Wir haben von 500 Kilo Gans schon 420 Kilo verkauft, sowohl im Restaurant als auch ,to go`.“ Denn die Aktion aus dem vergangenen Jahr, bei der Interessenten „Gans außer Haus“ kaufen konnten, kommt auch in diesem Jahr gut an.

Bison für Weihnachten geplant

Franz Lauter hat sich auch schon Gedanken gemacht, was sein wird, wenn die Regelungen durch die neue Bundesregierung noch verschärft werden: „Wenn Karl Lauterbach die Restaurants schließen sollte, dann koche ich aus den Vorräten Essen für Altenheime oder Kitas.“ Man wisse nicht, was noch komme. „Wir haben Bison für Weihnachten geplant, aber das bekommt man kaum noch.“

Jetzt lesen