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Entscheidung zum Wechselunterricht für Selmer Schüler ist gefallen
Gesamtschulen im Kreis Coesfeld
Dürfen Selmer Schüler am Wechselunterricht in den weiterführenden Schulen im Kreis Coesfeld teilnehmen? Ein Hin und Her am Wochenende sorgte für Verunsicherung. Jetzt gibt es eine Entscheidung.
Erst sollten Schüler aus den Kreisen Unna und Recklinghausen am Wechselunterricht in den Gesamtschulen in Nordkirchen und Olfen teilnehmen dürfen, dann kam noch am Wochenende vor dem ersten Schultag die Rolle rückwärts. Schüler aus Kreisen, in denen die Inzidenzwerte über 200 liegen, sollten doch im Distanzunterricht bleiben. Und am Montag wurde auch diese Entscheidung verworfen.
Ratlos und verärgert über das Hin- und Her sind nicht nur die Eltern. Auch die Schulleiter der Johann-Conrad-Schlaun-Schule (JCS) in Nordkirchen und der Wolfhelmschule in Olfen machen deutlich, dass sie von den widersprüchlichen Entscheidungen zum Wechselunterricht kalt erwischt worden waren.
Ein Blick zurück: Noch am Freitag erklärte Ulrich Vomhof, Leiter der Gesamtschule Nordkirchen, auf der Internetseite der Schule, dass es viele Anfragen von Eltern gebe, die unsicher seien, ob ihre Kinder am drei Tage später beginnenden Wechselunterricht teilnehmen können oder nicht. Vomhofs Antwort: „Stand jetzt (Freitag, 12.50 Uhr) dürfen nach Aussage des Rechtsdezernats der Bezirksregierung Schüler*innen aus dem Kreis Unna ab Montag zur Schule kommen.“ Allerdings machte er auch darauf auf aufmerksam, dass möglicherweise aktuelle Beschlüsse diese Regelung noch ändern könnten.
Vom Schulort- zum Wohnortprinzip und wieder zurück
Auch Dr. Jerome Biehle, Leiter der Olfener Gesamtschule, machte vor dem Wochenende darauf aufmerksam, dass zu diesem Zeitpunkt das Schulort-Prinzip gelten sollte. Heißt: Die Inzidenz des Schulorts, beziehungsweise des Kreises Coesfeld ist ausschlaggebend dafür, ob Wechsel- oder Distanzunterricht für die Schüler stattfinden soll. Wie aktuell auch lag der Wert auch vor dem Wochenende unter 100 und damit weit weg von der kritischen 200er-Marke.
Am Samstag kam dann aber die erste Rolle rückwärts: Nicht das Schulort-, sondern das Wohnortprinzip sollte gelten. Schüler, die in einem Landkreis leben mit einer Inzidenz von über 200 sollten im Distanzunterricht bleiben. Heißt konkret für die Gesamtschulen in Nordkirchen und Olfen: Schüler aus dem jeweiligen Orten würden ab dem 19.4. am Wechselunterricht teilnehmen und wieder die Schule besuchen dürfen. Schüler aus Selm beispielsweise müssten weiter von zu Hause aus am Unterricht teilnehmen.
Gerade für Eltern aus Selm war damit die Verunsicherung komplett: In den Sozialen Medien äußerten viele ihren Unmut über das Hin und Her und vor allem Eltern aus Selm ärgerten sich darüber, dass ihre Kinder anders behandelt werden als Kinder aus dem Kreis Coesfeld.
Als Überbringer der schlechten Nachrichten blieb den Schulen nichts anderes übrig, als um Verständnis zu bitten. Am Montag dann ruderte die Bezirksregierung erneut zurück zum Schulortprinzip. Zerknirscht informierten die Gesamtschulleiter schließlich, dass jetzt doch alle Schüler in den Wechselunterricht starten können. „Welchen Stress Ihnen und Ihren Kindern die Mitteilung vom Sonntag bereitet haben mag, glaube ich erahnen zu können. Ich bitte ausdrücklich um Entschuldigung für dieses von uns nicht zu verantwortende Hin und Her“, schrieb Dr. Jerome Biehle dazu auf der Website der Wolfhelmschule. Auch die Schule selbst sei „sehr erstaunt, überrascht und auch in einem für uns ungewohnten Maße verärgert“ über die sich widersprechenden Mitteilungen.
Am Ende überwiegt die Freude, alle Schüler begrüßen zu können
Ulrich Vomhof zitierte, dass es sich am Freitag um eine „kommunikative Panne“ gehandelt habe und „irrtümlich das Wohnortprinzip ausgegeben worden“ sei. „Auch wir als Schulleitung hätten uns ein deutlich entspannteres Wochenende gewünscht“, so Vomhof weiter. Letztendlich überwiege aber die Freude, ab Dienstag wieder alle Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Wechselunterrichtes begrüßen zu können.