
© Günther Goldstein
Baby Max untermalte das Ja-Wort am Schnapszahlen-Datum in Nordkirchen
22.2.22
Es war ein besonderer Abend im Hochzeitstürmchen in Nordkirchen - am 22.2.22 wurde aus einem jungen Elternpaar nun auch ein Ehepaar. Nach dem Ja-Wort gab es eine Überraschung.
Der Sonnenschein kam erst mit Verspätung am Mittwochmorgen (23.2.). Aber vielleicht weinte der Himmel am 22.2.22 auch Freudentränen, als sich Ellen Wenzel und Dr. Alexander Halberstadt kurz nach 20 Uhr das Ja-Wort gaben.
Hochzeit um 20 Uhr
Damit waren die beiden aus Drensteinfurt deutschlandweit vermutlich eines der letzten Paare, die am Schnapszahlen-Tag heirateten.

Die Eltern des Brautpaares waren ebenso im Hochzeitstürmchen mit dabei wie die Geschwister des Bräutigams, die auch als Trauzeugen fungierten. © Günther Goldstein
Am liebsten hätten sie sich sogar erst um 22 Uhr das Ja-Wort gegeben, um das Glück mit den vielen Zweien auf die Spitze zu treiben. Aber in 20 Uhr steckt ja auch noch eine Zwei.
Mit dabei im Hochzeitstürmchen des Schlosses Nordkirchen waren die Eltern der beiden Brautleute. „Als Trauzeugen fungierten meine Schwester und mein Bruder“ so Halberstadt. Natürlich war auch Maximilian, der kleine Sohn des Brautpaares, mit dabei, als sich seine Eltern das Ja-Wort gaben.

Der erste Kuss als Ehepaar - am 22.2.22 kurz nach 20 Uhr. © Günther Goldstein
„Er war den ganzen Tag über so schön ruhig und als die Trauung dann begann, hat er sozusagen seinen Senf dazu gegeben“, schmunzelt der stolze Papa. Klein-Max war am 25. Dezember geboren worden und damit sicher das schönste Weihnachtsgeschenk für seine Eltern.
Brautkleid war Überraschung
Für Halberstadt war es ein anrührender Moment, als er seine Braut Ellen zum ersten Mal im Brautkleid sah: „Auch wenn ich die grobe Richtung, wie es aussehen würde, schon kannte.“ Nach dem Ja-Wort und den Unterschriften auf den Urkunden sollte noch ein bisschen im kleinen Kreis gefeiert werden. Trotz des eher ungemütlichen Wetters.
Doch dann erlebten das Brautpaar und seine Gäste noch eine Überraschung. Denn vor der Tür des Hochzeitstürmchens warteten gute Freunde des Bräutigams auf das frischgebackene Ehepaar. Der Kegelclub von Alexander Halberstadt und einige Freunde aus dem Schützenverein, in dem der Wirtschaftswissenschaftler, der als Lehrer arbeitet, Mitglied ist, wollten unbedingt in Nordkirchen gratulieren.
„Weil sie dachten, dass wir nicht darauf vorbereitet sind, hatten sie sogar noch Bier mitgebracht.“ Aber natürlich hatten auch das Paar und seine Familie Getränke zum Anstoßen auf den großen Tag mit zum Schloss genommen.

Familienfoto nach der Trauung im Hochzeitstürmchen in Nordkirchen. © Günther Goldstein
„Wir haben uns ja auch schon im Vorfeld bemüht, alle Bekannten und Freunde zu informieren, dass wir heiraten.“ Mit den Überraschungs-Gratulanten standen Brautpaar und Gäste dann noch „etwa eine halbe Stunde“ zusammen, bevor es dann doch auch fürs Baby zu kühl wurde und sich die junge Familie verabschiedete.
Feier, wenn Corona hoffentlich vorbei ist
Feiern wollen Ellen (36) und Alexander (45) ihre Hochzeit dann nochmals groß in einer wärmeren Jahreszeit, wegen des Wetters und vor allem in der Hoffnung, dass Corona dann endlich Geschichte ist.

Warm eingepackt an einem ungemütlichen Februarabend, der aber für die junge Familie ein Abend voller Glück bedeutete. © Günther Goldstein
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
