
© Reith
Zwei Jahre kein Amt, aber nie wirklich weg gewesen: Adrian Ruzok hat hohe Ziele mit dem SV Frömern
Fußball
Adrian Ruzok hat seinen Vertrag als Trainer beim SV Frömern verlängert. Erfüllt er diesen, ist er fünf Jahre Trainer des Tabellen-14. Den Platz will er schnellstmöglich nach oben verlassen.
Adrian Ruzok steht am Spielfeldrand. „Sehr gut, sehr gut!“, ruft Frömerns Trainer beim Testspiel gegen Holzwickedes U23 von der Seitenlinie rein und klatscht in die Hände. Ruzok ist aktiv, gestikuliert, zeigt Dinge an, ruft Spielernamen, spricht manchmal auch leise, aber selbst dann spürt man die Energie des Frömern-Coaches, der fast immer mit schwarzer Basecap mit der Silhouette von Basketball-Legende Michael Jordan am Rande des Kunstrasens steht.
Die ist in den vergangenen Monaten so etwas wie sein Markenzeichen geworden, wie Kragen und Krawatte bei Karl Lagerfeld. Nur würde das zu Kreisliga-Ruzok nicht passen. Was auch zu Ruzok passt, ist, wie sehr er sich für den SV Frömern interessiert und engagiert. Als bekannt wurde, dass Ex-Coach Thomas Schneider nicht mehr regelmäßig für die Trainingseinheiten zur Verfügung stehe, ging Frömern im Mai 2021 wieder auf Trainersuche.
Einen viel unglücklicheren Zeitpunkt gibt es eigentlich nicht, als wenige Wochen vor Vorbereitungsstart einen neuen Chefcoach verpflichten zu müssen. Doch die Suche dauerte nicht lange und endete bei Schneiders Vorgänger. Ruzok war bereits von 2016 bis 2019 Trainer des SV Frömern. Zwei Jahre fehlte er. Kurios daran: In beiden Jahren wurde die Saison schließlich wegen der Corona-Pandemie nicht zu Ende geführt.
Und so wird Ruzok, der im Winter über das Saisonende hinaus seine Zusage gegeben hat, in Kürze bereits in sein fünftes Jahr als Frömern-Trainer gehen. Der 2022er-Auftakt war mit dem 2:2 gegen die Bezirksliga-Truppe des HSC vielversprechend. „Wir hatten gerade erst angefangen und gerade erst zwei Einheiten hinter uns, es war das erste Spiel gegen eine klassenhöhere Mannschaft. Ich habe eine sehr mutige und disziplinierte Vorstellung meiner Mannschaft gesehen“, formulierte Ruzok.
SV Frömern verfügt über einen homogenen Kader
Mutig. Diszipliniert. Das alles wird der SV Frömern auch brauchen, denn im Tableau stehen die Schwarz-Weißen aktuell nur auf Rang 14. Nur 12 Punkte aus 15 Spielen sind zu wenig. Das wissen in Frömern eigentlich alle. Und das schwache Abschneiden überraschte auch, denn gegen Holzwickede präsentierte sich eine alles in allem homogene Truppe ohne Spieler mit Leistungsabfall, noch nicht mal bei Akteuren, die von der Bank kamen.

SVF-Coach Adrian Ruzok geht in sein fünftes Trainerjahr. © Michael Neumann
„In der zweiten Hälfte haben wir siebenmal gewechselt. Das darf man nicht vergessen“, sagte Ruzok zur zweiten Halbzeit, in der zwar ein Bruch im Spiel war, Frömern aber zwischenzeitlich dennoch mit 2:1 in Führung gegangen war. In der Rückrunde wird es heißen: Möglichst schnell raus aus dem Abstiegskampf.
Dann soll es in höhere Gefilde gehen. Erst vor einem halben Jahr hatte er einen Platz unter den ersten acht der Tabelle als Ziel formuliert. „Das ist mein Anspruch und daran möchte ich auch gemessen werden.“ Zehn Punkte ist das Ziel aktuell weg. Den Rückstand aufzuholen, ist nicht unrealistisch bei einer ordentlichen Rückrunde.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
