Wohnungsbau im Kreis Unna Zahl der Baugenehmigungen geht deutlich zurück

Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen geht deutlich zurück
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In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 hat sich die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen im Kreis Unna spürbar verringert. Laut dem Statistischen Landesamt Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) wurden in den zehn kreisangehörigen Kommunen nur 317 Wohnungen genehmigt, ein Rückgang um 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Betroffen von diesem Rückgang sind vor allem neu zu errichtende Wohngebäude mit 281 genehmigten Wohnungen, was einem Minus von 15,6 Prozent entspricht. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der Genehmigungen für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden um 28 Prozent auf 32 Wohnungen. Damit sind zum Beispiel Ausbauten von Dachgeschossen gemeint.

Eine Doppelhaushälfte aus dem siebten Bauabschnitt im Wohnpark Emscherquelle
Die Zahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser ist im ersten Halbjahr im Kreis Unna gestiegen. Der Wohnpark Emscherquelle in Holzwickede dürfte dazu beigetragen haben. © Tobias Hinne-Schneider

Baugenehmigungen landesweit um 6,7 Prozent gesunken

Auch landesweit sind die Zahlen gesunken, wenn auch bei weitem nicht so deutlich wie im Kreis Unna. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2024 in Nordrhein-Westfalen 19.798 Wohnungen genehmigt. Das sind 6,7 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Vier der fünf Regierungsbezirke in NRW verzeichneten Rückgänge. Der Regierungsbezirk Köln zeigte mit einer Reduktion von 17,4 Prozent den stärksten Rückgang, gefolgt von Münster (-10,7 Prozent), Düsseldorf (-7,1 Prozent) und Detmold (-1,7 Prozent). Einzig der Regierungsbezirk Arnsberg konnte einen Zuwachs von 18,5 Prozent vermelden. Innerhalb des Regierungsbezirkes Arnsberg stechen nur der Kreis Unna ebenso wie der Kreis Siegen-Wittgenstein (-16,1 Prozent) mit rückläufigen Zahlen hervor.

Positiver Trend bei Ein- und Zweifamilienhäusern

2023 konnte der Kreis Unna im Vergleich zum Vorjahr noch einen leichten Zuwachs an Baugenehmigungen für Wohnungen vermelden - und zwar gegen den landesweiten Trend. Die Zahl stieg allerdings nur um eine homöopathische Dosis von gerade einmal 1,2 Prozent von 768 auf 777 Genehmigungen. Und das Niveau ist allgemein niedrig. Zum Vergleich: In den Jahren 2020 und 2021, also vor der Zinswende, lag die Zahl der genehmigten Wohnungen jeweils bei annähernd eintausend Stück (2020: 976; 2021: 980).

Ein positiver Trend lässt sich aus den Zahlen des Statistischen Landesamtes allerdings erkennen: Die Zahl der Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser ist im ersten Halbjahr 2024 gestiegen. Bei Einfamilienhäusern ist ein Plus von 20,3 Prozent, bei Zweifamilienhäusern sogar ein Zuwachs von 50 Prozent zu verzeichnen. In den vergangenen Jahren war die private Bautätigkeit deutlich zurückgegangen.

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