Wichtige Mühlhausen-Mission für Sölde-Neuzugang „Will mich nicht mit Abstieg verabschieden“

Schröders SSV-Mission: „Will mich nicht mit dem Abstieg verabschieden“
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Das Eigengewächs geht: Alexander Schröder wird den Fußball-Bezirksligisten SSV Mühlhausen nach dem Saisonende verlassen und zum Ligakonkurrenten VfR Sölde wechseln. Zuletzt plagten den zentralen Mittelfeldspieler muskuläre Probleme, weswegen er in der Partie bei Eving Selimiye Spor aussetzen musste, doch zum Abstiegsknaller gegen Westfalia Wethmar am Sonntag im HSI-Sportpark in Mühlhausen (Anstoß: 15 Uhr) ist er wieder rechtzeitig fit und wird das SSV-Trikot tragen.

Dabei fordert der 25-Jährige von sich und seinen Teamkollegen den absoluten Fokus, damit der krasse Negativlauf der abstiegsbedrohten Mühlbach-Kicker endlich gestoppt werden kann.

Alexander Schröder sitzt frustriert auf der Ersatzbank.
Der Frust sitzt tief: Alexander Schröder und der SSV Mühlhausen sind seit fast einem halben Jahr sieglos. © Reith

Warum es beim SSV in den vergangenen Monaten so bescheiden lief − der letzte Ligasieg datiert vom 23. Oktober 2022 (5:2 in Körne) − dafür hat Schröder mehrere Erklärungen. „Wir haben harte Wochen hinter uns. Es ist kein Geheimnis, dass wir im Winter viel Qualität verloren haben mit den vier Jungs, die nach Massen gegangen sind. Trotzdem müssen wir auf uns gucken. Ich finde, wir haben schon unsere Leistung auf den Platz gebracht, in vielen Spielen aber dann doch Punkte abgegeben. Wenn ich an die Spiele gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte wie Alstedde (2:3) und Eichlinghofen (1:3) denke... Da waren wir auf Augenhöhe und mussten späte Gegentreffer hinnehmen.“

Es habe jedoch auch Spiele gegeben, bei denen sich der SSV nicht gut präsentiert habe. „Nach den Partien gegen Eving (2:5) und Aplerbeck (2:2) sind wir schon zurecht kritisiert worden“, gesteht Schröder.

Schröder sucht neue Herausforderung

Als im Winter der Mühlhausener Negativlauf Fahrt aufnahm und sich Schröders Abschied im Sommer nach Sölde anbahnte, konnte der Mittelfeldstratege noch nicht ahnen, dass der SSV acht Spieltage vor dem Saisonende punktgleich mit dem ersten Absteiger sein würde. Jetzt hat ihn die Extra-Motivation gepackt: „Ich tue mich schwer mit Prognosen, bin aber dennoch guter Dinge, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Dafür müssen wir uns ab sofort in jedem Spiel zerreißen. Wir können noch genügend Punkte sammeln − aber nur wenn jeder sonntags über sich hinaus wächst und 110 Prozent gibt. Die Lage ist uns allen bewusst“

Und weiter: „Ich bin noch nie abgestiegen und das soll auch so bleiben. Ich will mich bei meinem Jugendverein nicht mit einem Abstieg verabschieden.“

SSV Mühlhausens Alexander Schröder (M.) freut sich mit seinem Ex-Mitspieler Jona Deifuß (r.).
Alexander Schröder (M.) freut sich mit seinem Ex-Mitspieler Jona Deifuß (r.). Schröder selbst erzielte in der laufenden Saison bislang zwei Tore für den SSV Mühlhausen. © Ray Heese

Schröder kam nach drei Jahren beim Holzwickeder SC II im Sommer 2020 zum Mühlbach zurück. Jetzt sei es aber an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen, findet der Student: „Ich war jetzt drei Jahre in Mühlhausen, habe hier viele Jahre in der Jugend verbracht. Ich möchte nun eine neue Herausforderung angehen und habe viele Freunde in Sölde. Deshalb wechsle ich jetzt in den Dortmunder Raum.“

Keine Sorge vor möglicher Suspendierung

Anders als bei dem Quartett, das im Winter zur SG Massen wechselte und nach Bekanntwerden der angedachten Sommertransfers suspendiert worden war, ehe die Spieler doch schon im Winter die Seiten wechselten, durfte Schröder im SSV-Kader bleiben.

Sorge, dass es ihm ähnlich wie Bernsdorf und Co ergehen könnte, hatte er nicht: „Damit habe ich mich überhaupt nicht beschäftigt. Für mein Vernehmen war ich immer ehrlich zur Sportlichen Leitung, habe von Anfang an mit offenen Karten gespielt und vor der Transferveröffentlichung mit allen beteiligten Personen und der Mannschaft gesprochen.“ Mit Schröder habe zu keiner Zeit jemand ein Gespräch geführt, ob er aus dem Kader fliegt oder nicht: „Der Verein hat ja auch mein Wort: Ich werde alles reinwerfen, um die sportlichen Ziele in dieser Saison zu erreichen.“

Mit dabei auf Schröders Abschiedstour: Marc Woller, der bereits fünfte SSV-Trainer in dieser Saison. „Ich hatte erst wenige Einheiten unter ihm. Ich denke aber, bis jetzt läuft es gut. Er macht einen sehr netten, offenen Eindruck“, kann Schröder nur Positives über seinen Übungsleiter sagen. Dennoch: Die Mannschaft hat nun ordentlich Druck auf dem Kessel. „Wir müssen uns jetzt schnell das Selbstvertrauen zurückholen. Am Sonntag geht‘s in das Sechs-Punkte-Spiel gegen Wethmar. Da wollen wir unbedingt als Sieger vom Feld gehen.“

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