Welterfolg in unendlichen Weiten

Star-Trek-Start vor 50 Jahren

Mehr als 700 TV-Folgen und rund ein Dutzend Kinofilme: Millionen Fans lieben „Star Trek“. Vor 50 Jahren lief die erste Folge der Science-Fiction-Serie im US-Fernsehen. Danach sah es erst einmal nicht nach einem großen Erfolg aus.

NEW YORK

02.09.2016, 17:47 Uhr / Lesedauer: 2 min
Admiral James T. Kirk (William Shatner, M.), Captain Spock (Leonard Nimoy, r.) und Commander McCoy (DeForest Kelley, l.) in "Star Trek II: Der Zorn des Khan".

Admiral James T. Kirk (William Shatner, M.), Captain Spock (Leonard Nimoy, r.) und Commander McCoy (DeForest Kelley, l.) in "Star Trek II: Der Zorn des Khan".

Es sind vielleicht die berühmtesten ersten Sätze der Fernsehgeschichte: „Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise.“ Im Original spricht William Shatner diese Einleitung, der Mann, der in seiner Rolle als Captain James T. Kirk zum Star wurde. Am 8. September ist es exakt 50 Jahre her, dass auf dem US-Fernsehsender NBC die erste Folge von „Star Trek“ lief - und danach von einigen Medien zerrissen wurde.

Vorübergehend abgesetzt

„Es wird nicht funktionieren“, schrieb das Branchenblatt „Variety“ damals. Dem Kritiker erschien „Star Trek“ als „ein unglaubwürdiges und ödes Durcheinander voller Verwirrungen.“ Wegen schlechter Einschaltquoten setzte NBC die Serie 1969 nach 79 Folgen zunächst ab. Doch nach der Mondlandung stieg weltweit das Interesse am Weltraum.

Jetzt lesen

Über Jahrzehnte sammelte die Serie durch Wiederholungen Fans. Ab Mai 1972 lief die Reihe unter dem Namen „Raumschiff Enterprise“ auch in Deutschland, 1979 folgte ein erster Kinofilm. Auch er bekam eher lauwarme Kritiken. Nach bisher sechs TV-Serien mit über 700 Episoden und mehr als einem Dutzend Filmen steht aber inzwischen fest: „Star Trek“ ist ein Riesenerfolg.

Glaube an eine bessere Gesellschaft

Die Fans lieben das Serien-Universum, weil es als optimistisches Vorbild immer auch eine bessere Gesellschaft der Zukunft gezeigt hat. In den 60er-Jahren mit ihren Rassenunruhen und dem Kalten Krieg arbeitete bei „Star Trek“ der Amerikaner Captain Kirk vertrauensvoll mit seinem russischen Navigator Pavel Chekov zusammen. Die afro-amerikanische Schauspielerin Nichelle Nichols übernahm die Rolle der Lieutenant Uhura. George Takei, dessen Familie aus Japan stammt, spielte ihren Kollegen Sulu. Behandelt wurden relevante Themen wie Ausbeutung der Umwelt oder soziale Klassenunterschiede.

Es gab auch technische Spielereien. Sie nahmen vieles vorweg, was heute Alltag ist: Die Kommunikatoren der Originalserie erinnern an heutige Smartphones. In „The Next Generation“ gab es in den späten 80er-Jahren Geräte, die heutigen Tablets ähneln. Wissenschaftlich werden auch Phänomene wie das Beamen hergeleitet - auch, wenn dies heutzutage noch nicht möglich ist. In Summe war Star Trek damit immer so etwas wie der ernsthaft-visionäre Gegenentwurf zum 1977 erstmals in „Krieg der Sterne“ gezeigten „Star Wars“-Unterhaltungs-Universum.

von dpa