Philharmoniker setzten Kontrapunkte

9. Philharmonisches Konzert im Konzerthaus Dortmund

Musik von Bach und Beethoven stand im Mittelpunkt des neunten Philharmonischen Konzerts der Dortmunder Philharmoniker. Aber nicht alles gelang.

Dortmund

, 06.06.2018, 15:10 Uhr / Lesedauer: 1 min
Martin Haselböck dirigierte das neunte Philharmonisches Konzert der Dortmunder Philharmoniker im Konzerthaus Dortmund.

Martin Haselböck dirigierte das neunte Philharmonisches Konzert der Dortmunder Philharmoniker im Konzerthaus Dortmund. © Meinrad

Ohne Kontrapunkte gäbe es keine Musik der Klassik und des Barock. Die Dortmunder Philharmoniker hatten ihr neuntes Philharmonisches Konzert am Dienstag im Konzerthaus Dortmund ganz ins Zeichen des Kontrapunktes gestellt.

Und die in der Größe zwischen einem Interpreten und mehr als 80 Musikern stark schwankenden Besetzungen machten den Abend so abwechslungsreich wie die Bearbeitungen von Barockwerken durch Komponisten der Spätromantik und Moderne.

„Spiel mir das Lied vom Tod“

Johann Sebastian Bachs d-Moll-Toccata und Fuge, die im Film „Spiel mir das Lied vom Tod“ populär wurde, war der Rahmen des von Martin Haselböck dirigierten Konzerts. Der Wiener Haselböck spielte zunächst Bachs Original auf der Orgel – mächtig und farbig mit vielen Registerwechseln. Die Orchesterfassung von Leo Stokowski klang zwar ebenso farbig, aber sehr nach Filmmusik und Klassik-Rock.

Spannender hat Edward Elgar Bachs c-Moll-Fantasie und Fuge bearbeitet. Die große Besetzung mit mehr als 80 Philharmonikern spielte mit viel Emphase und romantischem Fluss, aber die barocken Kontrapunkte gingen in den opulenten Klängen unter. Dabei kommt es dem Barockmusik-Spezialisten Haselböck genau darauf an.

Nemanja Radulovi war ein impulsiver Solist

In Bachs a-Moll-Violinkonzert stellte er diese in einer kleineren Orchesterbesetzung sehr schön heraus. Solist war der Serbe Nemanja Radulovic. Der 33-Jährige erinnert an den jungen David Garrett, spielt aber mit einem sehr feinen, nicht allzu großen, eleganten Ton. – Impulsiv, manchmal wild, aber im langsamen Satz mit viel Tonkultur. Dass er ein toller Virtuose ist, zeigte er in einer Bearbeitung einer Paganini-Caprice als Zugabe. Im Mai 2019 kehrt er als Solist der Dortmunder Philharmoniker zurück.

Nicht ganz so glänzend gelang am Dienstag Beethovens erste Sinfonie. Ihr fehlte es an Profilschärfe, da klang – trotz der genauen Einsätze, die Haselböck gab – einiges verwaschen.

Am Mittwoch (6.6.), 20 Uhr, noch einmal im Konzerthaus Dortmund. Es gibt noch Karten an der Abendkasse, unter Tel. (0231) 5027222 oder hier.