Holocaust-Leugnerin: Überlebenden-Verband hofft auf Fahndung
Das Internationale Auschwitz Komitee hofft, dass die flüchtige Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck bald hinter Gitter kommt. „Man kann nur hoffen, dass Justiz und Polizei mit Dringlichkeit nach ihr fahnden“, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Verbandes, Christoph Heubner, am Sonntag.

Ursula Haverbeck sitzt im Verhandlungssaal im Landgericht. Foto: Bernd Thissen/Archiv
Die wegen Volksverhetzung mehrmals verurteilte 89-Jährige war einer Aufforderung zum Antritt einer zweijährigen Haftstrafe nicht gefolgt. Die Staatsanwaltschaft Verden wollte das „Erforderliche“ veranlassen, hatte ein Sprecher am Freitag gesagt, aber keine Details genannt. Die Ladung zum Antritt der zweijährigen Gefängnisstrafe in der JVA Bielefeld-Senne war vorige Woche verschickt worden.
„So wie Haverbeck seit Jahrzehnten die historische Wahrheit von Auschwitz und dem Holocaust leugnet, so bestreitet sie nun auch die Legitimität der deutschen Justiz, die ihr in den zurückliegenden Jahren eine viel zu lange Leine gelassen hat“, sagte Heubner. Es sei „höchste Zeit, daß sie hinter Gittern Zeit zum Nachdenken findet.“
Haverbeck, die für die Neonazi-Partei „Die Rechte“ zur Europawahl 2019 kandidiert, wurde schon mehrmals wegen Volksverhetzung verurteilt. Wiederholt behauptete sie, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager, sondern ein Arbeitslager gewesen sei. Aus Sicht der Verteidigung sind die Äußerungen durch das Recht auf freie Meinungsäußerung geschützt.