Pierre-Laurent Aimard spielte Debussy mit Clownsnase

Klavier-Festival Ruhr

Das 30. Klavier-Festival Ruhr startete in Duisburg mit einem ungewöhnlichen Abend. Umringt von so vielen Kindern hat Pierre-Laurent Aimard noch nicht Klavier gespielt.

Duisburg

, 20.04.2018, 16:37 Uhr / Lesedauer: 1 min
Pierre-Laurent Aimard eröffnete das Klavier-Festival Ruhr in Duisburg mit Werken von Debussy, die in diesem Jahr ein Festival-Sschwerpunkt sind. Foto:Wieler

Pierre-Laurent Aimard eröffnete das Klavier-Festival Ruhr in Duisburg mit Werken von Debussy, die in diesem Jahr ein Festival-Sschwerpunkt sind. Foto:Wieler

Am Anfang waren die Clowns: 20 schwarz gekleidete Grundschüler aus Duisburgs Problemviertel Marxloh umschwirrten am Donnerstag mit roten Nasen den Flügel auf der Bühne der Mercatorhalle.

Kinder tanzten um das Klavier

Begleitet wurde ihre sehr rhythmische Choreografie von Starpianist Pierre-Laurent Aimard, der das witzige Debussy-Stück „Golliwogg’s Cake Walk“ spielte, ebenfalls mit Clownsnase.

Dieser besondere Auftakt des Klavier-Festivals Ruhr sollte betonen, dass man nicht nur das 30-jährige Bestehen des internationalen Klavierreigens, sondern auch zehn Jahre Education-Arbeit in Marxloh feiert.

Festival-Motto ist bis zum 13. Juli „Vive la France“

Thomas Lange, Vorsitzender des Stiftungs- und Aufsichtsrats des Festivals, betonte bei seiner Begrüßung die menschenverbindende Rolle von Musik. Diese komme auch bei den Konzerten zum Ausdruck, die – 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg – unter dem Motto „Vive la France“ stehen.

Pierre-Laurent Aimard huldigte am Klavier dem 1918 verstorbenen Debussy als Schwerpunkt-Komponist des Festivals. Er tat dies mit einem sehr speziellen Programm, das als Festivaleröffnung bedingt geeignet schien. So startete er mit fünf kleinen, 1920 zum Andenken an Debussy komponierten Werken von Bartók bis Strawinsky. Die vergleichsweise Schwäche dieser kleinen Werke zeigte er auf, indem er im Anschluss – sehr viel gefühlvoller – die „Images“ von Debussy zelebrierte.

Witzige Präsentation des Virtuosen

Die zweite Konzerthälfte gestaltete Aimard mit den zwölf, zwar pianistisch bedeutsamen, aber weniger populären späten Etüden Debussys. Auch da beeindruckte sein feines, impressionistisches Spiel, das diese Studien beseelte. Und zur Virtuosität kam eine manchmal witzige Präsentation. Chapeau!

Konzerte beim Klavier-Festival Ruhr bis 13.7.; Karten: Tel. (01806) 500803.