Liebesbeweise waren schöner als im Hollywood-Film

Dortmunder Philharmoniker

Die Dortmunder Philharmoniker spielten im siebten Philharmonischen Konzert im Konzerthaus Dortmund Meisterstücke des schönen Klangs. Darunter waren zwei Raritäten.

Dortmund

, 18.04.2018, 10:07 Uhr / Lesedauer: 1 min
Dirigent Cristian Mandeal war eingesprungen in diesem Konzert. Foto: Oprina

Dirigent Cristian Mandeal war eingesprungen in diesem Konzert. Foto: Oprina

Die Liebe hat die Komponisten verrückt gemacht, aber auch für die schönsten Werke der Musikgeschichte gesorgt. Mit dem Klavierkonzert von Clara Wieck haben die Dortmunder Philharmoniker eine Rarität ins Zentrum ihres siebten Saisonkonzerts gestellt.

Romanze mit einem Cellisten

Pianist Andreas Boyde war dafür am Dienstag im Konzerthaus Dortmund der ideale Interpret. Nicht nur, weil der 50-jährige Sachse ein Brahms-Spezialist ist.

Brahms hat Clara Wieck gemocht, aber mit dem zweiten Satz ihres Klavierkonzerts wollte die Komponistin und Pianistin ihren Ehemann Robert Schumann eifersüchtig machen und hat eine Romanze für Klavier und den Solocellisten des Uraufführungsorchesters geschrieben.

Die Dortmunder Cellistin Franziska Batzdorf spielte diese Romanze traumschön, in inniger Harmonie mit dem Pianisten. Der beeindruckte mit einem gefühlvollen Spiel, viel Sinn für Poesie und einer wunderbaren Anschlagskultur.

Viele Facetten von Klaviermusik

Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Solist zwei Klavierkonzerte an einem Abend spielt. Auch Carl Maria von Webers Konzertstück vorweg stand dem Wieck-Konzert in nichts nach.

Im Gegenteil: So viele Facetten von Klaviermusik zwischen samtigen Klängen zu Beginn und rauschender Virtuosität am Schluss darzustellen, war große Kunst. Und die Zugabe, na klar, die stammte von Brahms: eine eigene Bearbeitung von „Guten Abend, gute Nacht“.

Musterstück des schönen Klangs

Das war die Überleitung zur ersten Brahms-Sinfonie. Zum Musterstück des Schönklanges machte Dirigent Cristian Mandeal die mit den Philharmonikern.

Auswendig, in bester Kapellmeister-Manier und mit einer sehr präzisen Schlagtechnik führte der Rumäne das Orchester. Ruhige, fließende Klänge stellte er in den Mittelpunkt, am Schluss ließ er diesen Brahms aber auch sehr schön glühend klingen.

Am 18.4., 20 Uhr, spielen die Dortmunder Philharmoniker dieses Konzert noch einmal im Konzerthaus Dortmund. Es gibt noch Karten an der Abendkasse.