Auschwitz: Besuch von Kollegah und Farid Bang keine Show
Der angekündigte Besuch der Rapper Farid Bang und Kollegah in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz soll nach Aussagen des Internationalen Auschwitz-Komitees keine Show-Veranstaltung werden. „Es soll eine Ehrerbietung gegenüber den Opfern und den Überlebenden sein“, sagte der geschäftsführende Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die beiden Rapper, die mit Antisemitismus-Vorwürfen in der Kritik stehen, hätten über ihr jeweiliges Management mitgeteilt, dass sie die Einladung des Komitees annehmen. Über die Modalitäten und den Termin müsse noch gesprochen werden.

Die Rapper Kollegah (l) und Farid Bang feiern auf der Party nach der 27. Verleihung des Deutschen Musikpreises Echo. Foto: Jens Kalaene/Archiv
Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über den geplanten Besuch berichtet. Heubner hatte dabei den 3. Juni ins Gespräch gebracht. An diesem Datum werden deutsche und polnische Jugendliche vor Ort sein, um den Mitarbeitern der Gedenkstätte auf dem Gelände zu helfen. „Der Besuch soll ein Fortbildungskurs in Sachen Menschlichkeit sein“, sagte Heubner. Die Anregung dazu war vom Musiker Marius Müller-Westernhagen gekommen.
Farid Bang und Kollegah waren trotz Antisemitismus-Vorwürfen vor kurzem mit dem Echo ausgezeichnet worden. Besonders kritisiert wurde die Liedzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“. Etliche Musiker gaben ihre eigenen Echo-Preise aus Protest zurück, die Auszeichnung selbst wurde daraufhin abgeschafft. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung gegen die beiden Rapper ermittelt.
- Leute ,
- Musik ,
- Auszeichnungen ,
- Gedenkstätten ,
- Geschichte ,
- Deutschland