
Kadir Kopuz (r.) hat den TuS Hannibal nach vielen Jahren verlassen und sich dem VfL Kamen angeschlossen. © Archiv
Viel Multikulti, VfL Kamens Kadir Kopuz: „Beim TuS Hannibal treffen viel Ehre und Stolz aufeinander“
Fußball
Nach fünf Jahren verließ Kadir Kopuz im Sommer den TuS Hannibal und wechselte zum VfL Kamen. Auch wenn nicht alles glatt lief, erinnert sich der 27-Jährige gern an die Zeit zurück.
An diesem Außenbahnspieler werden die gegnerischen Verteidiger zu knabbern haben: Das zeigte Kadir Kopuz bei seinen ersten beiden Einsätzen für den Fußball-Bezirksligisten VfL Kamen sogleich. Der Neuzugang, der vom TuS Hannibal an die Ängelholmer Straße wechselte, sprach bei seiner Vorstellung in Kamen über den Grund seines Wechsels, seinen Fitnesszustand nach einer Corona-Infektion − und über seinen Ex-Klub, bei dem es an temperamentvollen Spielern nicht mangelt.
„Nach fünf Jahren brauche ich jetzt eine neue Herausforderung. Ich sage immer: Der TuS Hannibal ist der beste Hobbyverein. Es gibt keine zweite Mannschaft, keine Jugend“, sagt Kopuz mit einem Grinsen. Und: Beim Dortmunder Bezirksligisten gebe es laut dem Spieler viel Multikulti. Das habe nicht immer nur Vorteile.
Kadir Kpouz hinkt der eigenen Fitness noch ein wenig hinterher
„Es ist schon sehr lustig gewesen, aber hat natürlich auch seine Nachteile“, meint Kopuz, „da klatscht viel Temperament aufeinander, viel Ehre und Stolz.“ Der VfL habe ihn nun einfach gereizt: „Es ist eine gute Mannschaft, die Neuzugänge sind alle extrem stark, das Trainerteam sympathisch.“

Kadir Kopuz kann im Mittelfeld fast alle Positionen bekleiden und wurde beim TuS Hannibal auch im Sturm eingesetzt. © Schürmann
In dieser guten Mannschaft wird der 27-Jährige aber noch einiges nachholen müssen − gerade im konditionellen Bereich, wie der Dortmunder offen zugibt: „Ich hinke noch ein wenig meiner Fitness hinterher, die ich wegen einer Corona-Infektion verloren habe. Ich bin noch nicht auf dem Level, auf dem ich einmal war.“ Für einen Startelfeinsatz am vergangenen Sonntag gegen den Hörder SC (5:2) hat es bei Kopuz aber schon wieder gereicht.
Der Mittelfeldspieler, der in der vergangenen Saison beim TuS Hannibal auch im Sturm zum Einsatz kam (zwei Tore), trauert auch nach der Sommerpause noch ein wenig dem Abschneiden mit seinem Ex-Klub hinterher. Am Ende wurde es Platz drei mit 14 Punkten Rückstand auf Meister Königsborner SV.
Durchmarsch in die Landesliga? Emre Aktas greift korrigierend ein
„Königsborn hat es auf jeden Fall verdient. Aber auch für Hannibal wäre der Aufstieg drin gewesen. Im Fußball gehört immer auch eine Portion Glück dazu. Wenn wir nicht am Ende zwei, drei Spiele liegen gelassen hätten, wären wir aufgestiegen“, ist Kopuz trotz des am Ende deutlichen KSV-Punktevorsprungs fest überzeugt. Am letzten Spieltag konnten er und der TuS dem KSV beim 2:3 aus Hannibal-Sicht nicht mehr in die Meistersuppe spucken.
Für einen Platz in der Top-Drei der Bezirksliga 8 haben sich inzwischen einige Mannschaften beworben. Viele Vereine werden ihre Saisonziele deshalb verfehlen. Der TuS Hannibal gehöre laut Kopuz auch zu den Teams, die ganz oben mitspielen werden. „Die wollen nächste Saison auch aufsteigen“, sagt er und schickt damit gleich auch ein Signal in Richtung FC Roj, SSV Mühlhausen, SG Massen und Co.
Zu den eigenen Zielen mit seinem neuen Klub in der Bezirksliga 7 äußerte er sich aber nicht. „Auch aufsteigen“, ließ zumindest etwas Interpretationsspielraum zu. Sein Trainer Emre Aktas griff aber gleich korrigierend ein. „Die wollen aufsteigen“, so Aktas, „wir wollen die Klasse halten.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
