Rene Lindner (l.) - hier im Gespräch mit Andreas Conradi - soll beim VfL Kamen den Laden dicht halten. Der Innenverteidiger kommt aus der Regionalliga und mit einigen Vorschusslorbeeren zum Bezirksligisten.

Rene Lindner (l.) - hier im Gespräch mit Andreas Conradi - soll beim VfL Kamen den Laden dicht halten. Der Innenverteidiger kommt aus der Regionalliga und mit einigen Vorschusslorbeeren zum Bezirksligisten. © Schürmann

Aus der Regionalliga zum VfL Kamen: „Schwerste Entscheidung meines Lebens“

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Er ist der Königstransfer des Kreisliga-Meisters VfL Kamen: Rene Lindner. Der Innenverteidiger kommt vom Regionalligisten RW Ahlen. Der Abschied nach rund 15 Jahren war nicht ganz einfach − aber logisch.

Kamen

, 19.07.2022, 05:00 Uhr

Mit einigen Vorschusslorbeeren schließt sich Rene Lindner in der anstehenden Saison dem Fußball-Bezirksligisten VfL Kamen an. Der 29-Jährige kommt vom Regionalligisten RW Ahlen und ist der Königstransfer der Kamener. Warum er die Rot-Weißen nach 15 (!) Jahren verlassen hat und welche Ziele er mit dem VfL nun verfolgt, hat er im Gespräch mit der Sportredaktion verraten.

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„Mein Wechsel hatte berufliche Gründe. Arbeitstechnisch wäre es kaum zu stemmen gewesen, weiterhin viermal pro Woche in der Regionalliga zu trainieren“, sagte Lindner bei seiner Vorstellung im Kamener Jahnstadion. Seit dem 1. Juli arbeitet er in Holzwickede bei Montanhydraulik. Die Nähe zum VfL war der Hauptgrund, weswegen er sich nun für Kamen entschieden habe.

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„Ich wohne nur wenige Minuten vom Platz entfernt, bin in Oberaden aufgewachsen. Ich könnte noch drei, vier Jahre auf einem noch höheren Niveau spielen, aber ich wollte für mich wieder etwas mehr Lebensqualität zurück. Ich denke da an meine Freunde und meine Familie“, erklärte der 29-Jährige seinen Schritt von der Regional- in die Bezirksliga.

Zudem hat Lindner eine besondere Beziehung zum VfL. Auch sein Bruder Mario spielte einst für Kamen, ist inzwischen aber für BW Alstedde aktiv: „Es war schon immer ein Wunsch von mir, mal mit meinem Bruder zusammenzuspielen. Ich hoffe, dass der Vorstand mir diesen Wunsch vielleicht irgendwann mal erfüllt“, sagte Lindner. Das ist auch ein Szenario, mit dem sich VfL-Trainer Emre Aktas anfreunden könnte: „Mario ist damals gewechselt, bevor wir übernommen haben. Man hofft halt, dass sich die beiden Brüder irgendwann mal beim VfL Kamen wiedertreffen.“

Tränen bei Rene Lindner beim Abschied von RW Ahlen

Leicht sei Rene Lindner die Entscheidung eines Wechsels im besten Fußballer-Alter allerdings nicht gefallen. Mehr als sein halbes Leben verbrachte er beim Verein aus der Wersestadt. Zwischendurch gab es nur ein kurzes Intermezzo bei der Hammer SpVg, wo Linder in der Saison 2016/17 spielte. Für ihn ist der VfL also erst die dritte Seniorenstation.

Rene Lindner bei der offiziellen Vorstellung bei seinem neuen Verein.

Rene Lindner bei der offiziellen Vorstellung bei seinem neuen Verein. © Schürmann

„Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“
Rene Lindner

„Ahlen hat wirklich alles probiert, um mich zu halten. Ich war seit der C-Jugend da und habe mit dem Verein viel erlebt“, sagte Lindner. „Der Verein ist mir mega ans Herz gewachsen. Beim Abschied sind auch Tränen geflossen. Für mich war es wirklich die schwerste Entscheidung meines Lebens.“

Doch nun liegt sein Fokus voll und ganz auf dem VfL Kamen. Im Team von Emre Aktas und Sebastian Laub soll der 1,93 Meter große Innenverteidigung den Laden dicht halten. „Wir wollen Spaß am Fußball haben. Das steht im Vordergrund. Und wir sollten uns Etappenziele setzen“, sagte Lindner. Nach drei oder fünf Spielen sollte eine gewisse intern ausgemachte Punktzahl erreicht sein: „Dann können wir weitersehen. Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“

In einer Saison müsse schon alles passen, wenn man am Ende den Aufstieg feiern möchte. Das weiß auch Lindner. Ein Ziel bei der Saisonplatzierung wollte er deshalb nicht formulieren. Nur so viel: „Wenn wir Spaß am Fußball haben, bin ich mir sicher, kommt der Erfolg von allein.“