Nach den bisher ungeahndeten Tätlichkeiten durch TSC-Spieler Furkan Bahcekapili an Oberadens Niclas Beckerling am Sonntag (19. März) wurden erste Stimmen laut, die behaupteten, der TSC-Akteur könne im Nachgang nicht für seine heftigen Unsportlichkeiten im Fußballspiel der Kreisliga A2 Unna-Hamm belangt werden, da der Schiedsrichter keine Rote Karte ausgesprochen hat. Dass dies nicht der Fall ist, erklärt nun Sportrichter Dietmar De Sacco (PSV Bork).
„Der SuS Oberaden hat an den Staffelleiter eine Eingabe gemacht. Die ist sofort an das Sportgericht weitergeleitet worden“, sagt De Sacco. Mit seinen Kollegen aus dem Gremium des Kreissportgerichts Unna-Hamm werde er sich noch in dieser Woche abstimmen, wie in dem Verfahren vorgegangen werden soll.
„Wir werden nun Stellungnahmen vom TSC Kamen und dem SuS Oberaden einholen und dann weitergucken. Es wird auf jeden Fall ein Verfahren geben“, kündigt De Sacco an. Ob dies schriftlich sein wird oder ob der Fall in einem mündlichen Verfahren abgewickelt wird, hänge auch davon ab, was die Vereine in ihren Stellungnahmen mitteilen und welche Art der Verhandlung sie wünschen.
Sportgericht sichtet Videoaufzeichnungen
Dietmar De Sacco betont eindringlich: Nur weil ein Schiedsrichter eine Szene nicht sieht, könne ein Spieler, der eine Tätlichkeit begeht, nicht davon ausgehen, unbeschadet aus der Sache herauszukommen. Schon gar nicht, wenn es wie in diesem Fall Videoaufnahmen von der Szene gibt, die die Tätlichkeiten eindeutig belegen.
„Es ist grundsätzlich möglich, Videoaufnahmen heranzuziehen. Diese Möglichkeit der Rechtsprechung haben wir in der Vergangenheit auch schon angewandt. Etwa bei einem Seniorenspiel Anfang des Jahres sowie bei einem Freundschaftsspiel im Jugendbereich. Auf die Bewegtbilder können wir dann zugreifen, diese interpretieren und bewerten.“
Technik macht es dem Gericht einfacher
Das Kreissportgericht profitiert also von der Technik, die auf vielen Fußballplätzen in der Region durch den Anbieter Staige (ehemals Soccerwatch) zur Verfügung steht. Staige überträgt viele Fußballspiele durch eine automatisierte Kamera live im Internet, zeichnet die Spiele zudem auf. „Das macht es für uns einfacher. Hätten wir in den letzten Fällen Videoaufnahmen gehabt, hätten wir Recht sprechen können. Ohne Videos können unsere Urteile schwammig sein.“
Damit spielt De Sacco unter anderem auf den Fall an, bei dem ein Wiescherhöfen-Spieler von einem Stockum-Akteur geschlagen worden sein soll. Dies konnte dem Stockumer aber nicht nachgewiesen werden. Es stand Aussage gegen Aussage. Im Falle von TSC-Mann Bahcekapili ist die Sache jedoch eindeutig. Alles andere als eine wochenlange Sperre gilt als höchst unwahrscheinlich.
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