Vertriebenen-Chef: Deutsche Schicksale bleiben Schwerpunkt

Die umstrittene Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung muss nach Ansicht von Vertriebenen-Chef Bernd Fabritius trotz neuer Führung an ihrem bisherigen Konzept festhalten.

Berlin (dpa)

29.07.2015, 10:33 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der BdV-Präsident Bernd Fabritius will am bisherigen Konzept festhalten. Foto: Bernd Von Jutrczenka/Archiv

Der BdV-Präsident Bernd Fabritius will am bisherigen Konzept festhalten. Foto: Bernd Von Jutrczenka/Archiv

«Das Grundlagenpapier wurde 2012 einstimmig beschlossen, daran gibt es keinen Strich zu ändern», sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) der Deutschen Presse-Agentur.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte einen Neuanfang bei der Stiftung und eine stärkere Öffnung für die europäische Perspektive gefordert. Fabritius sagte, bei der geplanten Dauerausstellung müsse das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen der Schwerpunkt bleiben. Insgesamt sei die Stiftung aber bewusst breit aufgestellt und wolle das auch bleiben.

Um die 2008 gegründete Bundesstiftung gibt es seit Jahren Streit. Zuletzt hatte die Wahl des neuen Stiftungsdirektors Winfrid Halder zum Rücktritt mehrerer Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats geführt, deren Amtsperiode allerdings ohnedies endete.

Die Stiftung soll im Deutschlandhaus in Berlin eine Gedenkstätte gegen Vertreibungen einrichten. Vor allem in Polen gibt es Befürchtungen, die Deutschen könnten durch die Konzentration auf das eigene Vertreibungsschicksal von ihrer Schuld in der NS-Zeit ablenken und sich von Tätern zu Opfern machen.

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