Verschlepptes Mädchen aus Essen: Ermittler in Paraguay machen Fortschritte
Paraguay
Seit November ist ein deutsches Paar mit zwei verschleppten Mädchen aus Essen auf der Flucht. Die Ermittler in Paraguay sind zuversichtlich, ihnen dicht auf den Fersen zu sein.
Im Fall der aus Deutschland verschleppten Mädchen Clara (10) und Lara (11) machen die Ermittler in Paraguay Fortschritte. Die mit dem Fall betraute Staatsanwältin Carina Sánchez zeigte sich am Donnerstag örtlichen Medien gegenüber ausgesprochen zufrieden über den Fortschritt der Ermittlungen. Die Mädchen wurden nicht von irgendwem verschleppt, sondern von jeweils einem Elternteil. „Wir wollen, dass die Mädchen sicher und gesund sind, und einen Weg zum Dialog finden, um die Situation zu klären“ sagte Sánchez.
Vor diesem Hintergrund hat auch Claras Mutter Anne R. vorerst Medienkontakte eingestellt. Der deutsche Anwalt der beiden zurückgelassenen Elternteile, Prof. Ingo Bott ist derweil auf dem Weg nach Paraguay.
Mechaniker hat Behörden Infos geliefert
Vor allem der zunächst festgenommene und mittlerweile wieder freigelassene Mechaniker, der den beiden flüchtigen Elternteilen das Auto vermietet hatte, soll die Behörde mit weitreichenden Informationen versorgt haben. So berichtet es die WAZ. Auch das aktuelle Fluchtauto sei bekannt, ein schwarzer Mitsubishi Triton.
Erste Hinweise hatten die Ermittler am Dienstag an die Grenze zu Argentinien geführt. Mehrere lokale Medien berichteten, dass ein Fahrzeug in der Stadt Bella Vista gefunden wurde. Es soll von dem geflohenen Ehepaar benutzt worden sein. Dem deutschen Paar, das die zwei Kinder im November 2021 entführt hatte. Bella Vista liegt nicht weit von der bei deutschen Auswanderern beliebten Kleinstadt Hohenau. Dort leben viele Impfgegner, zu denen auch das deutsche Paar gehört.
Paar will vermutlich nach Argentinien
Zeugen sollen gesehen haben, wie das Paar sich am Mittwoch (25. Mai) eine Unterkunft in der Stadt Encarnación gesucht hatte - jedoch erfolglos. Báez geht laut RP davon aus, dass sie zu den vereinten Kolonien von Itapúa aufgebrochen seien könnten.
Der Eigentümer des Nissan ist der Polizei bekannt. Er soll der RP zufolge auch mit den Behörden kooperieren. Wie die WAZ berichtet, habe der Mann das Auto für 30 Tage zu einem Preis von 3 Millionen paraguayischer Guarani (etwa 400 Euro) an das Paar vermietet. Die Polizei vermutet jetzt, dass das Paar sich mit den zwei verschleppten Kindern nach Argentinien absetzen will.