
© Privat
TuRa-Neuling Tatjana Sahage: „Ich komme schneller ins Spiel, wenn ich auf der Bank gesessen habe“
Handball
Mit Tatjana Sahage verpflichtet Oberligist HC TuRa Bergkamen die linke Außenspielerin vom VfL Brambauer. Kurios: Die 26-Jährige muss nicht unbedingt von Beginn an spielen.
Wie auch die Reserve des Königsborner SV haben die Verbandsliga-Handballerinnen des Kreisrivalen VfL Brambauer gerade einmal zwei Spiele in dieser Saison gespielt. Es folgte eine lange Auszeit und der Saisonabbruch. Richtig weiter geht es wohl erst wieder im September - dann aber ohne Tatjana Sahage, die es zum HC TuRa Bergkamen in die Oberliga zieht.
Dann hat die Studentin aus Brechten sieben Jahre lang beim VfL Brambauer die linke Seite im Spiel bearbeitet. „Das ist eine lange Zeit und deshalb fällt es mir auch schwer, den Verein zu verlassen“, beschreibt sie ihre Gefühlslage. Als aber die Anfrage aus Bergkamen gekommen sei, habe sie nicht lange überlegen müssen.
VfL Brambauer befindet sich im Generationswechsel
„Der VfL Brambauer befindet sich in einer Art Generationswechsel. Die jungen Spielerinnen aus der A-Jugend rücken auf, was auch gut ist“, beschreibt sie und ergänzt aber: „Das ist eine andere Altersgruppe mit anderen Interessen.“

Tatjana Sahage vom VfL Brambauer verstärkt den Handball-Oberligisten HC TuRa Bergkamen in der neuen Spielzeit. © Günther Goldstein
In Bergkamen sei sie da mit ihren 26 Lenzen schon besser aufgehoben. „Die Gespräche mit TuRa-Trainer Jonny Rode haben mich am Ende überzeugt. Und auch mein Coach Andre Schwedler sagte, dass ich es versuchen müsse“, erklärt Sahage. Der Weg zurück nach Brambauer sei nicht versperrt.
Auch Franziska Bloeß und Sonja Plotek spielten schon in Brambauer
Ganz allein auf weiter Flur steht sie am Friedrichsberg nun auch wieder nicht. Franziska Bloeß ist erst vor einem Jahr von Brambauer nach Bergkamen gewechselt und auch Neuzugang Sonja Plotek von Westfalia Hörde hat eine Brambauer-Vergangenheit. „Zudem habe ich gefühlte 100 Mal gegen TuRa gespielt. Man kennt sich mittlerweile“, sei es Zeit für einen Tapetenwechsel.
Und kurioserweise ist beim HC TuRa das Ziel nicht unbedingt ein Startplatz in der ersten Sieben - wie sonst üblich. Tatjana Sahage ganz offen und ehrlich: „Irgendwie komme ich schneller ins Spiel, wenn ich erst ein paar Minuten auf der Bank gesessen habe. Da kann ich das Match verfolgen und bin nach fünf Minuten voll da.“
Angefangen hat für Tatjana Sahage alles beim TV Brechten. Über den ASC Dortmund ging es in die A-Jugend von Teutonia Riemke und von hier aus nach Brambauer. „Hier hab ich auch schon einmal im Tor gestanden“, erinnert sie sich mit einem Schmunzeln zurück. Ihre eigentlichen Positionen sind aber Linksaußen und Rückraum Mitte.
Da ein gemeinsames Training aktuell nicht möglich ist, hält sich die Handballerin drei Mal wöchentlich mit Waldläufen fit. Immer mit dabei ist Hund Emil. Lediglich um Weihnachten herum war das wegen einer Corona-Infektion nicht möglich, als sie sich in Quarantäne befand. Und das unterstrich am Ende die Erkenntnis: „Corona ist nicht harmlos. Wir hatten schlichtweg Glück.“
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
