
© Michael Neumann
Erste Drittligisten im Hallentraining - und Königsborner SV schaut in die Röhre
Handball
Corona dividiert die 3. Liga auseinander. Die ersten Vereine trainieren schon wieder - sogar in der Halle. Nur der Königsborner SV schaut in die Röhre. Doch das hat seinen Grund.
Zwischen dritter Corona-Welle und eventuellem „Brücken-Lockdown“ nimmt im Handball die 3. Liga wieder ihren Spielbetrieb auf. Allerdings geht es nicht mehr um Ligaspiele, sondern allein um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Der Trainer des heimischen Drittligisten, der Damen des Königsborner SV, hatte beim offiziellen Saisonabbruch schon früh erklärt, dass der Spielbetrieb für den KSV in dieser Spielzeit beendet ist. Freiwillig konnten sich dagegen ambitionierte Teams bei den Männern und Frauen für diese Aufstiegsrunde melden.
Drittligisten ermitteln die Aufsteiger zur 2. Liga
Während bei den Männern 14 Teams die Aufsteiger ermitteln, sind dies bei den Frauen bundesweit sechs Mannschaften. In zwei Dreiergruppen werden ab dem 24. April zwei Plätze für die 2. Bundesliga ausgespielt. Ein zunächst geplanter dritter Aufsteiger ist nach aktuellem Stand der Dinge vonseiten des DHB nicht mehr vorgesehen.
In der Gruppe Nord spielen neben dem Frankfurter HC und MTV Heide auch TV Aldekerk, der noch in der Saison 2019/2020 Meister der Staffel West wurde und dann auf den Aufstieg verzichtete. Mit ESV Regensburg und SV Allensbach spielen zwei Teams in der Gruppe Süd, Fortuna Düsseldorf hat seine Mannschaft wieder zurückgezogen. Gegen die Fortuna konnte die Truppe um Trainer Kai Harbach sogar beide Spiele gewinnen. Gegen die Fortuna konnte die Truppe um Trainer Kai Harbach sogar beide Spiele gewinnen.

Maike Benden und der Königsborner SV können derzeit Corona-bedingt nicht trainieren. © Neumann
Wer weiß noch, was er am 30. Oktober 2020 gemacht hat? Kai Harbach und seine Schützlinge wissen es noch, schließlich war es das letzte gemeinsame Training der KSV-Mädels in der Halle. „Aplerbeck trainiert wieder in der Halle“, sagt Harbach und meint damit, dass sich der Drittliga-Aufsteiger aus der Nachbarstadt seit Mitte März wieder im Hallentraining befindet. Der Dortmunder Drittligist hat nun von der Stadt einen Profi-Status bekommen und alle Spielerinnen müssen vor jeder der beiden wöchentlichen Trainingseinheiten negativ auf Corona getestet sein. Unterstützt wird dies passenderweise von einem ansässigen Apotheker.
KSV hat das letzte Mal vor einem halben Jahr in der Halle trainiert
„Wir haben ein halbes Jahr nicht mehr in der Halle trainiert und das wird wohl erstmal noch so bleiben, da in Unna alle Sporthallen geschlossen sind“, bemerkt Harbach, der auch schon im Hinblick auf die Vorbereitung zur neuen Saison erhebliche Nachteile für sein Team gegenüber der Konkurrenz sieht.
Drittligisten in anderen Regionen mussten beispielsweise den Trainingsbetrieb nie einschränken. Da stellt sich die Frage, warum genießt der KSV keinen Profi-Status? Neben der angesprochenen Hallenproblematik sind die Kosten für die nötigen Covid-19-Tests der Spielerinnen zudem in der Corona-Zeit ohne Einnahmen für einen Verein wie den Königsborner SV einfach nicht zu stemmen. So bleibt für die Kreisstädterinnen nur der Amateur-Status und die Hoffnung auf bessere Zeiten.