Trauriges Ranking Das sind die heftigsten Spielabbrüche des Jahres 2022

Trauriges Ranking: Das sind die heftigsten Spielabbrüche des Jahres 2022
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So viele Spielabbrüche wie in diesem Jahr gab es gefühlt noch nie. Immer wieder sind Fußballspiele im Amateurbereich im Kreis Unna nicht zu Ende gespielt worden. Bitter: Nicht immer war eine schwere Verletzung Auslöser für den verfrühten Abpfiff der Schiedsrichter. Hier sind die absurdesten Spielabbrüche, über die die Sportredaktion berichtet hat.

Platz 5

Spielabbruch in der Kreisliga: Rotsünder wirft dem Schiedsrichter den Ball gegen den Kopf.

Hässliche Szene in der Kreisliga: Ein Spieler des TSC Hamm hat im Mai dem Unparteiischen offenbar den Ball gegen den Kopf geworfen. Sein Verein hatte damals umgehend reagiert und den Spieler suspendiert mit den Worten: „Der Spieler wird nicht mehr für den TSC Fußball spielen. So etwas geht gar nicht. Das ist charakterlos und so etwas dulden wir hier nicht. Man sollte ihn 15 Jahre sperren.“ Am Ende erhielt der „Ballwerfer“ allerdings „nur“ eine Sperre von 6 Monaten.

Platz 4

Spielabbruch bei Gurbet Spor Bergkamen: Schiedsrichter bedroht − Polizei stellt Anzeige.
Weil sich ein Schiedsrichter im Kreisliga-Spiel bedroht gefühlt hat, brach er die Partie zwischen Gurbet Spor Bergkamen und dem TuS Hamm II Anfang Dezember ab. Er habe Angst gehabt, erzählte der Schiedsrichter im Gespräch mit der Redaktion, weil er angeblich für den Gegner gepfiffen hätte. „Das war die Hölle für mich. An keinem Ort der Welt habe ich mich je so unsicher gefühlt wie an diesem Tag bei Gurbet Spor“, sagte der Schiedsrichter, der sich zunächst offen hielt, ob er überhaupt weiterhin als Schiedsrichter tätig sein würde.

Nachdem sich Gurbet Spor bei dem Referee in der Verhandlung vor dem Sportgericht entschuldigt hatte, gab der Referee bekannt: „Ich mache weiter.“ Das ist immerhin eine gute Nachricht aus dieser unschönen Geschichte.

Platz 3

Nach Kehrblech-Attacke: Sportgericht sperrt Spielabbrecher jahrelang − es gab Todesdrohungen.

Heftig her ging es auch bei dieser Aktion eines Fußballers in einem Kreisligaspiel. Der Vorfall sorgte im Frühjahr für großes Aufsehen: Ein Spieler war vom Platz gestellt worden und mit einem Kehrblech zurückgekehrt, um damit seinen Gegenspieler zu bedrohen. Auch aufgrund von Todesdrohungen sperrte das Sportgericht den Täter im Anschluss für lange Zeit. Zwei Jahre Sperre erhielt der Spieler des SSV Hamm wegen grob unsportlichen Verhaltens im Kreisliga-B-Spiel gegen Yunus Emre HSV. Die durch den Vorfall abgebrochene Partie wurde im Anschluss mit 2:0 für Yunus Emre HSV gewertet.

Platz 2

Polizeieinsatz und Spielabbruch bei Fußballspiel in Massen: Unbekannter schlägt Schiedsrichter.

Der heftigste Gewaltvorfall des Jahres ereignete sich im März auf dem Sportplatz in Massen. Bei einem Spiel in der Frauen-Kreisliga brannten einem Zuschauer in der Halbzeit die Sicherungen durch. Er soll den Schiedsrichter auf den Hinterkopf geschlagen haben. Die Polizei rückte an, der Zuschauer hatte die Sportanlage zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits verlassen.

Der Schiedsrichter sprach in der Folge öffentlich über den Vorfall, meinte: „Das hat mir einen Knacks gegeben.“ Der Referee kündigte Konsequenzen an: „Ich werde künftig viel mehr den Ordner mit einbeziehen und an mich binden. Dann wird der mich künftig bis zum Auto begleiten. Ich muss mich schützen und die Mittel, die mir zur Verfügung stehen, restlos ausnutzen.“

Platz 1

Rassismus gegen Schiedsrichter: Spielabbruch von Yunus Emre HSV landet vor dem Verbandssportgericht.

Es ist eine Schande, was passiert ist. Nachdem ein türkischstämmiger Schiedsrichter einem Spieler von Yunus Emre HSV nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gezeigt hatte, überschlugen sich Anfang Dezember die Ereignisse auf dem Sportplatz des SVE Heessen. Der Vater des Spielers sei auf den Platz gestürmt, habe den Schiedsrichter aufs Übelste beleidigt und sei noch zurückgehalten worden.

Erstmal ging die Partie in der Folge weiter. Einzelne Zuschauer seien aber weiterhin ausfällig geworden und hätten den Schiedsrichter rassistisch beleidigt. Als diese Beleidigungen immer heftiger wurden, brach der Referee die Partie ab. Der Fall ist noch nicht geklärt, liegt aktuell beim Verbandssportgericht.