
Ein Schiedsrichter ist am Sonntag offenbar tätlich angegriffen worden. Er bekam einen Ball an den Kopf geworfen und brach die Partie ab. © dpa
Spielabbruch in der Kreisliga: Rotsünder wirft dem Schiedsrichter den Ball gegen den Kopf
Fußball
Hässliche Szene in der Fußball-Kreisliga: Ein Spieler hat einem Unparteiischen offenbar den Ball gegen den Kopf geworfen. Sein Verein hat umgehend reagiert und fordert eine lange Sperre.
Im Fußballkreis Unna-Hamm hat es am Wochenende wieder einen Spielabbruch gegeben. Ein Spieler soll dem Schiedsrichter den Ball gegen den Kopf geworfen haben, nachdem dieser mit einer Ampelkarte vom Platz gestellt worden war. Ein neuer Fall für das ohnehin gut ausgelastete Sportgericht.
Tatort Sportplatz: Nach 82 Minuten war die Fußballpartie zwischen den zweiten Mannschaften der SpVg Bönen und des TSC Hamm in der Kreisliga B1 vorzeitig beendet. Auslöser für den Abbruch war offenbar eine Ampelkarte, die der Unparteiische einem Spieler des TSC Hamm gezeigt hatte. Daraufhin habe dieser dem Schiedsrichter den Ball gegen den Kopf geworfen.
Wie Bönens Trainer Daniel Bednarek im Redaktionsgespräch preisgab, habe sich der Spieler sehr aufgeregt über den Platzverweis und den Schiedsrichter auch beleidigt. „Irgendwann hat er dann aus etwas Entfernung den Ball genommen und in Richtung Schiedsrichter geworfen“, sagte Bednarek, der selbst als Spieler auf dem Feld stand. Der Unparteiische brach die Partie ab und fertigte einen Sonderbericht an.
TSC Hamm bestätigt Wurf in Richtung des Schiedsrichters
Akteure und Offizielle des TSC Hamm hätten sich lautstark gegen den Spielabbruch gewehrt und seien dem Schiedsrichter noch eine Weile nachgegangen. „Sie sind sehr ausfällig geworden und es fielen auch einige Beleidigungen“, so Bednarek, „zwar auf Türkisch, aber wenn man hier aufwächst, versteht man sie schon.“ Gefährlich für den Schiedsrichter sei die Situation Bednareks Einschätzung nach aber nicht geworden.
Der TSC Hamm bestätigte in Person von Vorstandsmitglied Erdal Akyüz, dass es einen Wurf in Richtung des Schiedsrichters gegeben habe. Akyüz war nicht selbst vor Ort und wusste deshalb auch nicht zu bestätigen, ob der Rotsünder den Schiedsrichter auch getroffen habe.
Doch er erklärte, dass sein Verein Konsequenzen gezogen habe: „Der Spieler ist suspendiert und wird nicht mehr für den TSC Fußball spielen. So etwas geht gar nicht. Das ist charakterlos und so etwas dulden wir hier nicht. Wir nehmen die Schuld auf uns. Man sollte ihn 15 Jahre sperren“, sagte Akyüz, der sich um die erste Mannschaft der Hammer kümmert. Eine solch lange Sperre wäre vom Regelwerk her zwar nicht möglich, versinnbildlicht aber, dass der TSC Hamm ein hartes Strafmaß für den nun Ex-Spieler fordert.
Zum Zeitpunkt des Abbruchs stand es 1:1 (82.). Für gewöhnlich erfolgt eine Wertung gegen die Mannschaft, die den Spielabbruch verursacht hat.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
