Malte C. beim CSD in Münster brutal ermordet: Hunderte kommen zur Trauerfeier
Beerdigung
Transmann Malte C. ist Ende August am Rande des CSD in Münster brutal ermordet worden. Heute wurde der 25-Jährige in Münster beigesetzt. Hunderte kamen zur Trauerfeier.
Der Platz in der kleinen Kapelle auf dem Waldfriedhof Lauheide östlich von Münster reicht gerade so aus. Mehrere Hundert sind gekommen, um Transmann Malte C. die letzte Ehre zu erweisen. Der Ton der Trauerfeier für den Ende August beim Christopher Street-Day (CSD) getöteten Malte C. wird zusätzlich nach draußen übertragen.
Vor der Tür steht noch eine Handvoll Menschen. Einige gehen später noch an das Urnengrab und wollen Blumen niederlegen. Dort, wo bereits ein Kranz des Queer-Beauftragten der Bundesregierung liegt. Der Tod von Malte C. hatte vor rund fünf Wochen bundesweit für Entsetzen gesorgt.

Fünf Wochen nach einem tödlichen Angriff auf Transmann Malte C. beim CSD in Münster haben mehrere Hundert Menschen an einer öffentlichen Trauerfeier teilgenommen. © picture alliance/dpa
Münsters ehrenamtliche Bürgermeisterin Angela Stähler sprach bei der Trauerfeier von der Hoffnung auf einen respektvollen Umgang, egal wie Menschen leben und wen sie lieben.
Mit einem Offenen Brief wandten sich zuvor 14 Vereine, Gruppen und Initiativen an die Münsteraner Stadtgesellschaft. Darunter auch: der Pfarreirat Heilig Kreuz Münster. Damit wollten sie ein Zeichen gegen LGBTQ-Feindlichkeit setzen.
Regenbogenfahnen sollen an Malte C. erinnern
Ganz Münster erinnerte am Tag der Beisetzung an Transmann Malte C. Alle Münsteraner waren dazu aufgerufen, Regenbogen- oder Transgenderfahnen in die Fenster zu hängen. Auch die Polizei in Münster zeigte sich solidarisch mit der queeren Gemeinschaft. Münsters Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf zeigte sich bei Twitter mit Regenbogenfahne im Kreis von Polizisten.
Vereine der queeren Community haben die Münsteraner Stadtgesellschaft in einem offenen Brief dazu aufgerufen, anlässlich der Beerdigung von Malte C., #Solidarität zu zeigen. Dieser war nach einem brutalen Angriff am 27.8., am Rande des CSD, verstorben.
— Polizei NRW MS (@Polizei_nrw_ms) October 4, 2022
Wir schließen uns an! pic.twitter.com/1JoaaLPdSK
In dem offenen Brief heißt es: „Wir bitten darum, dass an dem Tag ganz Münster solidarisch an der Seite queerer Menschen steht. Insbesondere die nächste Generation – queere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene braucht ein deutliches Zeichen, dass sie in Münster erwünscht und sicher ist.“
Der mutmaßliche Mörder von Malte C. sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Er will sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Der 21-Jährige Tschetschene konnte kurz nach der brutalen Tat festgenommen werden. Gegen ihn wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt. Er ist schon mehrfach vorbestraft.