Hasskriminalität: Jugendliche verletzen Transfrau in Bremer Straßenbahn schwer
Nach Münster-Attacke
Nach dem queerfeindlichen Angriff beim CSD in Münster gibt es einen neuen schockierenden Fall von Hasskriminalität - diesmal in einer Bremer Straßenbahn. Wieder ist eine Transperson das Opfer.
Eine Woche nach der tödlichen Attacke auf einen Transmann in Münster am Rande einer CSD-Veranstaltung ist in Bremen eine Transfrau in der Straßenbahn angegriffen und schwer verletzt worden. Der Staatsschutz ermittelt wegen Hasskriminalität und gefährlicher Körperverletzung.
In Bremen wurde die 57-Jährige am Samstagabend gegen 19.35 Uhr in der Tram von einer Gruppe von 10 bis 15 Jugendlichen angegangen. Sie beleidigten die Frau und rissen ihr eine Perücke vom Kopf. Ein Täter, der von Zeugen auf 14 bis 16 Jahre geschätzt wurde, schlug der Frau mit beiden Fäusten ins Gesicht. Die Gruppe feuerte den Angreifer an, wie eine Polizeisprecherin sagte. Erst als andere Fahrgäste eingriffen, ließ die Gruppe von der Frau ab, stieg aus und floh.
Frau erleidet schwere Gesichtsverletzungen
Das Opfer kam mit schweren Gesichtsverletzungen in ein Krankenhaus. Die Polizei wertet nun die Videos der Überwachungskamera in der Bahn aus.
In Münster war eine Woche zuvor ein 25-Jähriger geschlagen worden, als er einen 20 Jahre alten Mann beim Christopher Street Day bat, zwei Frauen nicht mehr queerfeindlich zu beschimpfen und zu bedrohen.
Der 20-Jährige soll den Transmann namens Malte daraufhin mindestens einmal mit der Faust geschlagen haben, so dass er hinfiel. Fünf Tage Später starb Malte C. an seinen Verletzungen.
Transmenschen sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugeschrieben wurde, nicht zugehörig fühlen.
dpa