Wo er mit seiner Mannschaft am Ende der Saison landen wird, das weiß der neue Trainer des Fußball-Bezirksligisten VfL Kamen noch nicht. Wo der Schuh drückt und welche „Probleme“ es zu beheben gilt, kann Mehmet Kara hingegen ganz genau sagen.
„Wir müssen immerhin 56 geschossene Tore kompensieren“, weiß der Trainer. Durch den Abgang von Engin Duman und durch sein eigenes Karriereende fehlen dem VfL nämlich genau so viele Treffer aus der Vorsaison.
„Sturm-Last“ auf viele Schultern verteilt
Mit den beiden Westfalenliga-Kickern Ramazan Korkut vom SC Neheim und Talha Temur von der Hammer SpVg hat Kamen auf dem Transfermarkt mächtig zugelangt. Pech nur, dass Temur mit einer Knieverletzung für ein halbes Jahr ausfallen wird.
Die Rolle im Sturm kann aber auch Mirco Gohr einnehmen. Der ehemalige Oberliga-Kicker des Holzwickeder SC war schon in der Vorsaison mit 26 Treffern extrem stark im Abschluss. Wie auch immer sich die Situation in der Offensive des VfL gestalten wird, eines schloss Kara definitiv aus: „Ich werde nicht mehr selbst auflaufen.
Auch ohne ihn sollte der Kader groß genug sein. 25 Spieler umfasst das Kamener Aufgebot, genau so viele wie in der Vorsaison. Gezielt wurde diesmal neues Personal für die Abwehr rekrutiert. Mit Defensiv-Mann Okan Cryns-Güvercin wechselt noch ein weiterer Westfalenliga-Akteur aus Neheim ins Jahnstadion. Auch Frank Nanfack von Westfalia Wickede wird im Defensiv-Verband eine gewichtige Rolle einnehmen.
Alles offen in der Startelf
Eine wirkliche Startelf hat Coach Kara zurzeit noch nicht im Kopf. „Das geht alles bei Null los. Jeder wird seine Zeit bekommen“, so der Ex-Profi von Preußen Münster. Alle Positionen sind personell doppelt besetzt, alles ist möglich.
Ebenso unklar ist auch noch, in welcher Bezirksliga-Staffel der VfL in der neuen Spielzeit an den Start gehen wird. Ein Antrag auf Umgruppierung in die „Acht“ sei gestellt worden.

Es könnte also sein, dass die Kamener Auswärtsfahrten demnächst deutlich kürzer ausfallen werden. Und eher in Richtung Ruhrgebiet führen, anstatt ständig ins Münsterland. „Die Fahrerei in der Sieben war echt manchmal lästig“, hat auch Kara eine klare Meinung.
Derbyfieber im Falle des Staffel-Wechsels
In der „Acht“ kennt er sich auch bereits bestens aus. Die Leistungsdichte sei hier deutlich größer: „In der Sieben hattest du auch gute Mannschaften dabei, aber das Niveau über die Liga hinweg ist in der Acht schon deutlich höher. Da kann jeder jeden schlagen.“ Ganz nebenbei würde auch die Zahl der Derbys enorm in die Höhe schießen. Mühlhausen und Massen lassen grüßen.
Genau das ist es auch, was Kara haben will. „Ein Saisonziel werde ich hingegen nicht formulieren“, lässt sich der Übungsleiter nicht hinreißen. „Dennoch wollen wir natürlich jedes Spiel gewinnen. Das ist mein Ziel als Trainer.“
Wenn das klappen sollte, dann stünde am Ende der Aufstieg in die Landesliga. Den kann man aber gewiss nicht am Reißbrett planen. Da muss auch das Personal auf dem Platz seinen Beitrag leisten. Im Hintergrund und auf dem Trainingsplatz ist dafür bereits jetzt alles bestens vorbereitet.
VfL Kamen startet auf ungewohntem Terrain: „Es wird sich also keiner ausruhen können“
Aufsteiger SV Afferde startet äußerst geerdet: „Die Konkurrenz kann sagen, was sie möchte“
Kamener SC nimmt wieder Anlauf: „Wir werden als Mannschaft wieder gut funktionieren“