VfL Kamen startet auf ungewohntem Terrain „Es wird sich also keiner ausruhen können“

Von Dirk Berkemeyer
VfL Kamen startet auf ungewohntem Terrain: „Fitness ist das Wichtigste“
Lesezeit

Mit einem engagierten Trainer, vielen neuen Spielern und jede Menge Pulsuhren ist Fußball-Bezirksligist VfL Kamen in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. „Die erste Einheit ist immer eine Laufeinheit. Eine gute Fitness ist das Wichtigste für mich“, verdeutlicht der neue Übungsleiter Mehmet Kara seine Maxime und schickte seine Kicker auf die Laufbahn. „Die Spieler werden heute einen Lauf über 6000 Meter absolvieren und müssen dabei eine gewisse Zeit schaffen.“ Uff!

Schludern während der eh schon kurzen Sommerpause - der VfL musste bekanntlich erfolglos in der Relegation zur Landesliga nachsitzen - ist da ganz sicher nicht drin. „Das hat auch keiner getan“, ist sich Kara sicher. „Jeder hatte einen speziellen Trainingsplan dabei und sollte den abarbeiten.“ Pflicht sei es zwar nicht gewesen, die gelaufenen Zeiten zu übermitteln. „Die Hälfte der Truppe hat es aber trotzdem getan.“

Fitness first beim VfL Kamen

Scheint so, als hätten alle die Zeichen der Zeit erkannt beim VfL. Mit einem runderneuerten Kader geht Kara in seine erste Saison als Cheftrainer einer Seniorenmannschaft. Und die Ziele des VfL Kamen sind ähnlich ambitioniert, wie zuletzt. Neun Spieler haben den Verein verlassen, neun Leute wurden dazu geholt. Wie in der Vorsaison umfasst der Spielerkader somit 25 Akteure. „Und davon wird jeder seine Chance bekommen“, berichtet Kara. „In der A-Jugend hatte ich in der abgelaufenen Spielzeit 24 Spieler im Aufgebot. 23 davon haben während der Saison in der Startelf gestanden“, verdeutlicht Kara seine Maxime.

Zu Beginn der Vorbereitung stehen somit alle Spieler auf einer Stufe, haben aber trotzdem entsprechenden Konkurrenzdruck. „Wir haben bei der Zusammenstellung des Kaders darauf geachtet, dass jede Position doppelt besetzt ist“, macht der neue Chef an der Seitenlinie klar. „Es wird sich also keiner ausruhen können.“

Zudem wurde auch an den Problemstellen der letzten Saison geschraubt. „Wir haben 142 Tore geschossen, das war der Topwert der Liga“, verdeutlicht VfL-Boss Andreas Conradi vor Beginn der Übungseinheit in seiner Ansprache an die Mannschaft. „Aber wir haben auch 52 Gegentore bekommen. Das war nur Platz sechs.“

Die Neuen beim VfL Kamen: (o.v.l.) Charalampos Stefanidis, Okan Cryns-Güvercin, Talha Temur, Ramazan Korkut, Frank Sagesse Sonna Nanfack, Alper Lafci, (u.v.l.) Jorik Bojda und Erik Heidbrink.
Die Neuen beim VfL Kamen: (o.v.l.) Charalampos Stefanidis, Okan Cryns-Güvercin, Talha Temur, Ramazan Korkut, Frank Sagesse Sonna Nanfack, Alper Lafci, (u.v.l.) Jorich Bojda und Erik Heidbrink. © Berkemeyer

Damit sich solch ein Szenario nicht nochmal wiederholt, wurde der Kader mit sechs externen Neuzugängen verstärkt. Für die Defensive kam mit Okan Cryns-Güvercin ein Akteur, der in der Vorsaison noch die Westfalenliga-Abwehr des SC Neheim führte. Ebenfalls in der Abwehr fühlt sich Frank Sagesse Sonna Nanfack (Westfalia Wickede) wohl, der aber auch weiter vorne eingesetzt werden kann. Das gilt auch für Alper Lafci (Eintracht Werne) und den baumlangen Erik Heidbrink (SV Herbern).

Sonntag gegen Hörder SC

Ganz vorne im Sturmzentrum hofft der VfL, die vakant gewordene Planstelle von Engin Duman durch den Neheimer Ramazan Korkut adäquat besetzt zu haben. Auf Talha Temur wird man im Jahnstadion hingegen noch länger verzichten müssen. Der Stürmer, der von der Hammer SpVg kommt, verletzte sich in einem der letzten Saisonspiel und fällt mit einer Knieverletzung sechs Monate aus. Maik Jäger, Charalampos Stefanidis (beide eigene U19) und Keeper Jorik Bojda (2. Mannschaft) sind eine Investition in die Zukunft und komplettieren die Neuzugänge aus dem eigenen starken Unterbau.

Den ersten Test bestreitet der „neue“ VfL am Sonntag ab 15 Uhr vor heimischer Kulisse gegen den Dortmunder A-Ligisten Hörder SC .