Der erste von zwei Bänden der neuen Reihe „Am Ende der Nacht“ spielt zunächst 1928 in Stettin. Auf dem Gut der von Tessendorfs genießt Daisy mit ihrem älteren Bruder und ihrer jüngeren Schwester eine unbeschwerte Jugend.
Dann trennt sie sich plötzlich von dem Mann, der ihr erst kürzlich einen Heiratsantrag gemacht hat. Ein kleiner Skandal.
Vielversprechender Auftakt
Daisy ist eng befreundet mit dem Küchenmädchen Mitzi, nach Meinung von Mutter und Großmutter der jungen Adligen eine unpassende Beziehung. Auch Daisys Bruder Louis hat sich einen besten Freund ausgesucht, der nicht ins Weltbild der blaublütigen Familie passt.
Willy hat politische Ambitionen. Als sich zum 75. Geburtstag von Daisys Großmutter auch Reichspräsident von Hindenburg ankündigt, fürchtet man auf dem Gut ein Attentat. Willy wird verhaftet, doch mit Louis‘ und Daisys Hilfe gelingt ihm die Flucht. In Hindenburgs Gefolge kommt auch Adolf Hitler zum Fest und versucht, Daisy in Gesprächen einzulullen. Ein vielversprechender, spannender Auftakt, mitreißend erzählt.
Hanni Münzer: Honigland – Am Ende der Nacht, 576 S., Piper, 17 Euro, ISBN 978-3-492-06455-2.
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