Tipps von der Expertin: So sind Beziehungskonflikte zu bewältigen

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Tipps von der Expertin: So sind Beziehungskonflikte zu bewältigen

rnPaare in Dortmund und Unna

Gute Paare können auch im Konflikt noch Liebe zeigen. Aber wie soll das bloß funktionieren? Paartherapeutin Jennifer Angersbach hat ein paar Ratschläge für die richtige Konfliktbewältigung.

Unna

, 12.04.2022, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Liebe ist, wenn du sie auch im Streit noch zeigst“, sagt die Paartherapeutin Jennifer Angersbach aus Unna. Als personzentrierte Lebensberaterin verfolgt sie grundsätzlich den Ansatz, dass fast alles, was Menschen an Fehlverhalten an den Tag legen, nachvollziehbar und begründbar ist. Wer sich das vor Augen führt, wird automatisch sensibler und nachsichtiger im Umgang mit anderen. Trotzdem sind Konflikte in Beziehungen unvermeidbar. Sie zu lösen sei aber auch möglich, ohne dass Streit eskaliert.

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In einer ihrer Podcast-Folgen zum Thema Beziehungen, gibt Jennifer Angersbach sieben Impulse für weniger und sanftere Konflikte.

1. Vermeidet Angriffe: Paare sollten ein Team und keine Gegner sein. Jemandem ein Bedürfnis oder Kritik mitzuteilen, funktioniere auch ohne Angriffe. Ein Beispiel: Dem Partner lieber sagen, dass man ihn vermisst, anstatt ihm vorzuwerfen, nie Zeit zu haben.

2. Sei transparent: Es wäre wundervoll und praktisch für Liebende, wenn sie Gedanken lesen zu könnten. Doch das kann keiner. „Warum erwarten viele das aber von ihrem Partner?“, fragt die Paartherapeutin provokant. Es sei viel besser, mit offenen Karten zu spielen.

3. Keine Übertreibungen: Wer dem Partner oder der Partnerin Vorwürfe macht, verwendet häufig absolute Begriffe wie „immer“, oder „nie“. Beispiel: „Du sagst nie vorher Bescheid, wenn du dich mit Freunden verabredest.“ Nur selten stimmt das aber tatsächlich. So sorgen diese Aussagen für Frustration auf der anderen Seite. Wenn er oder sie doch eh nicht wahrnimmt, dass ich mich auch oft richtig verhalte, brauche ich auch nichts ändern.

4. Schritt für Schritt: Jennifer Angersbach rät Streitenden, nicht zu viele Themen aufzumachen, sondern bei der Sache zu bleiben. Geht es um einen aktuellen Konflikt, trage es in der Regel selten zur Lösung bei, Vorwürfe aus Vormonaten wieder aufzuwärmen.

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5. Werte deinen Partner nicht ab: Was sich liebt, das neckt sich, ist eine gängige Redewendung. Doch im Zweifel stimme das nicht. Ständig als Pummel oder Dummchen bezeichnet werden, vielleicht sogar vor anderen, wird selten dauerhaft als liebendes Necken wahrgenommen.

6. Hör zu: Was das Gegenüber denkt und fühlt ist ist in so gut wie allen Fällen durchaus berechtigt. Die Gründe dafür kann man nur durch Zuhören herausfinden, Lösungen nur durch Reden erarbeiten.

7. Sei offen für Beschwerden: Kritik empfindet wohl kein Mensch als angenehm. Aber nur wer offen dafür ist, kann Konflikte aus dem Weg räumen oder diesen frühzeitig vorbeugen.

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