Wer lernt zu akzeptieren, sich selbst und andere, kann eine bessere Beziehung führen.

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Tipps von der Expertin: Wie wir uns selbst und andere akzeptieren

rnPaare in Dortmund und Unna

Akzeptieren – uns selbst und andere – ist für viele Menschen eine ganz schwierige Übung. Aber man könne darin besser werden, erklärt die Paartherapeutin Jennifer Angersbach.

Dortmund, Unna

, 06.04.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gibt nichts wichtigeres als Akzeptanz – in Partnerschaften, in der Familie, aber auch in der Beziehung zu uns selbst. Davon ist die Paartherapeutin Jennifer Angersbach aus Unna überzeugt. Wer an seiner Akzeptanz arbeiten möchte, um auch ein besserer Beziehungsmensch zu werden, sollte sich allerdings nicht von Fehlkonzepten von Akzeptanz leiten lassen.

„Kennst du die Verzweiflung, wenn du dich so sehr nach etwas oder jemanden sehnst und es einfach nicht bekommst?“, fragt die Paartherapeutin. Klar, dieses Gefühl kennt so gut wie jeder. Es gibt eine Idealvorstellung, die Realität und eine große Diskrepanz dazwischen.

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Aber was bedeutet in solchen Situationen nun Akzeptanz? „Vieles ist nicht so, wie wir es uns wünschen“, weiß nicht nur die Paartherapeutin. Menschen, die die Gegebenheit einfach hinnehmen, seien ausgeliefert. Bei anderen Menschen setzte der Veränderungsoptimismus ein. „Beides sind keine Formen von Akzeptanz, sondern Fehlkonzepte“, sagt die Paartherapeutin.

Wer Rosenkohl nicht mag, sollte sich weder zwingen, ihn zu essen (falsche Akzeptanz), noch versuchen, ihn mit Paniermehl oder Soße aufzupeppen (Veränderungsoptimismus). Den Rosenkohl nicht zu essen, obwohl alle anderen ihn essen und er gesund ist, sei die richtige Form von Akzeptanz. Es ist eine Akzeptanz, bei der wir auf uns selbst hören.

Zeichen von Akzeptanz in Beziehungen zu anderen

1. Wir haben nicht das Gefühl, unser Gegenüber heilen zu müssen, sondern nehmen einfach an, dass der andere in bestimmten Situationen anders handelt als wir selbst.

2. Wir können sagen, wie wir die Dinge sehen, ohne den Drang zu haben, dem Gegenüber die Welt zu erklären, oder ihn oder sie aufklären zu müssen.

3. Wenn er oder sie uns nach einer Meinung oder einem Ratschlag fragt und diesen dann nicht verfolgt, ist das vollkommen okay.

4. Wir respektieren und erkennen die Art und Weise, wie er oder sie mit Schmerzen umgeht, an. Es bedarf nämlich Verständnis und Mitgefühl, statt Druck und guter Ratschläge.

Paartherapeutin Jennifer Angersbach aus Unna hat jetzt ihr erstes Buch geschrieben. In ihrem Podcast gibt sie regelmäßig Tipps zu Beziehungsthemen.

Paartherapeutin Jennifer Angersbach aus Unna hat jetzt ihr erstes Buch geschrieben. In ihrem Podcast gibt sie regelmäßig Tipps zu Beziehungsthemen. © Privat

„Die Akzeptanz anderer hat viel mit der eigenen Akzeptanz zu tun“, sagt die Paartherapeutin. Akzeptieren wir uns eigentlich selbst? So lautet die Frage, die sich jeder stellen sollte. Dabei werden so gut wie jedem auch Problemchen beim eigenen Verhalten auffallen.

Menschen sollten versuchen, zu reflektieren, was ihnen an sich selbst nicht gefällt und sich dann nach dem Warum fragen. Sämtliche Eigenschaften und Muster seien immer irgendwie nachvollziehbar. Die Auseinandersetzung sollte dabei eine positive bleiben. „Wir können uns fallen lassen – nicht bei jedem, aber bei uns“, sagt Jennifer Angersbach.

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