Tanzstile prallen skrupellos aufeinander

Musiktheater im Revier

„Traumtänzer“ nennt sich das Ballettexperiment „Move“ mit 120 Schülern aus sieben Gymnasien, Gesamt- und Ballettschulen, das das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen seit Jahren in Szene setzt.

GELSENKIRCHEN

, 23.06.2015, 16:29 Uhr / Lesedauer: 1 min
Fast wie die Profis: „Move 2015“ machte den Zuschauern viel Spaß.

Fast wie die Profis: „Move 2015“ machte den Zuschauern viel Spaß.

Diesmal hat Schauspieler und Regisseur Sebastian Schwab einen Stückverlauf geschrieben. Die Choreografen Marika Carena und Junior Demitre hatten es damit leichter, eine schlüssige und überzeugende Abfolge zu entwickeln, die zudem die tänzerischen Fähigkeiten der Schüler optimal nutzte.

Da prallten klassisches Ballett, Hip-Hop und Breakdance vital und ohne Skrupel begeisternd aufeinander.  

Mobbing

Der rote Faden der Geschichte: Mark ist neu in der Klasse und schüchtern. Die Jungen mobben ihn, aber das Mädchen Jana überredet ihn, mit zum Ballettunterricht zu gehen. Dort wird seine tänzerische Begabung entdeckt, man besetzt ihn mit einer Hauptrolle, Tschaikowskys „Nussknacker“, aber mit ihr fällt er beim Tanzwettbewerb durch. Er will aufgeben, erkennt aber nun, dass man für seinen Traum kämpfen muss.

Auf der Bühne, welche die Orte (Klasse, Schulhof, Ballettsaal) nur durch rasch wechselnde Projektionen andeutet, geht es unaufhaltsam, temporeich, intelligent und witzig zu; da gruppieren sich die sieben Tanzgruppen in immer neu überraschenden Stilen und Formationen.

Das vorwiegend junge Publikum im ausverkauften Großen Haus reagierte so enthusiastisch und spontan und begeistert, wie man das selten erlebt. Mit „Move 2015“ gelang dem Gelsenkirchener Team ein künstlerischer wie theaterpolitischer Volltreffer.