Super-G: Zweite Kristallkugel für Maria Riesch
Mit dem ersten Kugel-Double einer Deutschen seit zehn Jahren hat Maria Riesch an die Tradition großer Namen im alpinen Skirennsport angeknüpft.
Nach dem Gewinn der Kombinations-Wertung sicherte sich die 23 Jahre alte Partenkirchenerin beim Weltcup-Finale im italienischen Bormio auch den Disziplin-Weltcup im Super-G. «Es macht mich sehr stolz, in die Fußstapfen von Hilde Gerg zu treten, denn sie war eine ganz Große», sagte Riesch, nachdem sie beim Sieg der Schweizerin Fabienne Suter mit Platz sechs die Spitze im Super-G-Klassement vor der Österreicherin Elisabeth Görgl behauptet hatte.
Diese Wertung gab Maria Riesch nicht mehr aus der Hand. «Dieser Erfolg von Maria hat einen hohen Stellenwert für den ganzen alpinen Skisport in Deutschland», sagte DSV-Alpin-Direktor Wolfgang Maier über den zweiten Kristall-Coup seiner besten Fahrerin. «Es gab in den letzten Jahren viel Kritik, aber das zeigt, dass wir im alpinen Spitzensport ganz vorne mit dabei sind.» Zuletzt hatte Hilde Gerg 2002 ebenfalls im Super-G eine der begehrten Glastrophäen für den Deutschen Skiverband (DSV) geholt. Zwei Weltcup-Wertungen in einem Winter hatte als letzte deutsche Alpine Katja Seizinger im Jahr 1998 gewonnen. Lindsey Vonn (USA) ist die große Kristall-Kugel praktisch auch nicht mehr zu nehmen.
Die in den vergangenen Jahren durch zwei Kreuzbandrisse in ihrer Entwicklung zurückgeworfene Riesch war überglücklich. «Das ist super! Vor allem, weil es doch unerwartet kam, dass es gleich in der zweiten Saison nach den Verletzungen so toll läuft. Da weiß man wieder, wofür man das alles auf sich genommen hat», sagte Riesch dem ZDF. Dass sie bei nun 197 Punkten Rückstand und noch zwei Rennen nur noch eine theoretische Chance hat, der Renn-Zweiten Vonn die Große Kristallkugel streitig zu machen, konnte die Freude über ihre zweite Glitzer-Trophäe nicht trüben: «Ich versuche jetzt noch, meinen zweiten Gesamtplatz zu verteidigen.» Junioren-Weltmeisterin Viktoria Rebensburg (Kreuth) blieb als 17. ohne Punkte.