So wie auf der Baumwollstraße zwischen Südlohn und Vreden fuhren an anderen Stellen im Nordkreis Autos in umgestürzte Bäume. Verletzt wurde nach Polizeiangaben dabei niemand.

© Feuerwehr Südlohn

Sturmtief kappt Strom in 54.000 Haushalten – Mehrere Autos fahren in Bäume

rnSturm Ylenia

Im Südkreis hat der Sturm in der Nacht auf Donnerstag die Stromversorgung für tausende Haushalte lahmgelegt. Der Nordkreis blieb davon unverschont, dort gab es einige Unfälle zu verzeichnen.

Kreis Borken

, 17.02.2022, 08:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sturmtief Ylenia fegt gerade auch über den Kreis Borken. Während im Südkreis am Donnerstagmorgen rund 54.000 Haushalte seit der Nacht bis gegen 8.30 ohne Strom waren, halten sich die Schäden im Nordkreis noch in engen Grenzen.

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Auf Nachfrage erklärt die Leitstelle der Feuerwehr im Kreis Borken, dass es in den Kommunen des Nordkreises bisher keine schwereren Sturmeinsätze gegeben habe. Einige kleinere Bäume seien umgekippt und durch die jeweiligen Feuerwehren beseitig worden. „Aber nichts Gravierenderes“, hieß es. Einzig im Raum Südlohn ist ein Baum auf ein heranfahrendes Auto gestürzt.

Die Polizei im Kreis Borken spricht gegen 9 Uhr von bisher 54 witterungsbedingten Einsätzen. „Den ersten gab es am Mittwochabend um 20.28 Uhr. Insgesamt waren es überwiegend klassische Feuerwehrlagen", wie Pressesprecher Frank Rentmeister berichtet.

Gefahrenstellen gab es nach Auskunft der Polizei von Donnerstagmorgen in Ahaus fünf, in Heek und Legden je zwei, in Stadtlohn drei, in Südlohn eine und in Vreden derer vier: umgestürzte Bäume, Schilder, Telegrafenmasten oder auch Baustellenverkleidungen, die sich lösten. Aufgrund von Starkregen liefen zudem einige Keller voll.

Einige Unfälle im Nordkreis ohne Personenschaden

Sechs Verkehrsunfälle in Zusammenhang mit der Wetterlage wurden im Kreis Borken aufgenommen. Noch am Mittwoch gegen 23.25 Uhr beschädigte zum Beispiel ein umgestürzter Baum in Legden-Haulingort einen Pkw. Um 2.20 Uhr wurde am frühen Donnerstagmorgen im Bereich der B70 zwischen Südlohn und Vreden gemeldet, dass dort ein Pkw in einen umgestürzten Baum gefahren sei.

Ebenso auf der B70, nun bei Alstätte, steuerten gegen 5.15 Uhr gleich zwei Pkw-Fahrer ihr Fahrzeug in einen Baum auf der Straße, den sie zu spät erkannt hatten. Teile seiner Ladung verlor ein Lkw am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr in Vreden-Köckelwick, dabei wurde ebenfalls ein Auto beschädigt. Sämtliche Unfälle verliefen ohne Personenschaden, wie Frank Rentmeister mitteilt.

Nach wie vor bestehe die Gefahr durch umstürzende Bäume oder Verkehrsschilder. Die Beamten rufen dazu auf, besonders vorsichtig zu fahren. Radfahrer und Fußgänger sollen Strecken unter Bäumen meiden. „Bleiben Sie wenn möglich zuhause“, erklärt die Pressestelle.

54.000 Haushalte rund um Borken ohne Strom

Schwerer getroffen sind die südlicheren Gemeinden im Kreis. Allerdings auch nur durch einen Zwischenfall: Wie die Westnetz GmbH und der Kreis Borken am Morgen mitteilte, hatte es im Umspannwerk in Borken eine Störung gegeben.

In Teilen von Rhede, Raesfeld, Velen, Ramsdorf, Heiden und Borken fiel gegen 3 Uhr der Strom aus. Um 8.30 Uhr meldeten Kreis Borken und Westnetz, dass der Schaden überall behoben wurde. Von 7 Uhr an hatten die Haushalte schrittweise wieder Strom erhalten.

Das Rathaus der Stadt Borken ist gegen Mittag wieder einsatzbereit, meldet die Pressestelle um kurz nach 9 Uhr: „ Aufgrund des längeren Stromausfalls müssen auch die Server im Rathaus nach und nach wieder hochgefahren werden. Das Funktionieren der Server ist zwingend erforderlich für unsere bürgernahen Dienstleistungen.“

Auch das Programm von Radio WMW musste zeitweise auf ein Notprogramm aus dem Studio in Oberhausen umgestellt werden. Wie der Sender online mitteilt, konnte die Feuerwehr in dem Borkener Studio eine Notstromversorgung einrichten.

Züge fahren noch planmäßig

Auch Zugausfälle entlang der Linie Enschede-Dortmund, an der auch Ahaus und Legden liegen, ist bisher keine Rede. Die Züge der Linie RB51 fahren zurzeit laut Angaben der Bahn noch planmäßig.

Die Unwetterwarnstufe 3 des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gilt bis 15 Uhr am heutigen Donnerstag. Bis dahin sei mit orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von 80 bis 110 Stundenkilometern zu rechnen. In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit Orkanböen bis zu 120 Stundenkilometern gerechnet werden. Ab 15 Uhr sollen sich die Geschwindigkeiten auf 60 bis 80 Stundenkilometer reduzieren.

Für die Nacht von Freitag auf Samstag gilt bereits die nächste Sturmwarnung: Da seien auch Orkanböen bis 140 km/h nicht auszuschließen.

eZeitung für die Leser freigeschaltet

Da es in der Nacht dazu gekommen sein kann, dass einzelne Haushalte auf Grund des Sturms nicht mit der Münsterland Zeitung beliefert wurden, wurde die eZeitung freigeschaltet: https://e-zeitung.muensterlandzeitung.de/titles