„Starlight Express“ ist Spaß und hat ein Herz aus Gold

Gespräch mit Andrew Lloyd Webber zur neuen Show

Am Sonntagabend (10.6.) hat Andrew Lloyd Webber in New York den Tony Award für sein Lebenswerk bekommen. Aber statt zu feiern, hat sich der Komponist ins Flugzeug gesetzt und saß am Dienstagnachmittag (12.6.) gut gelaunt in der „Starlight Express“-Halle in Bochum. „Ich bin aufgeregt, das ist der Beginn einer neuen Ära“, sagte der 70-jährige Brite im Gespräch vor der Premiere.

Bochum

, 12.06.2018, 18:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der britische Musical-Komponist Andrew Lloyd Webber im Gespräch vor der Gala zum 30. Bestehen des Musicals „Starlight Express“ in Bochum

Der britische Musical-Komponist Andrew Lloyd Webber im Gespräch vor der Gala zum 30. Bestehen des Musicals „Starlight Express“ in Bochum © dpa

Sie haben aus der Papa-Lok eine Mama-Lok und das Musical viel feminier gemacht. Warum sind Frauen so wichtig?

Ich habe das Musical nach der Kinderbuch-Reihe „The Railway Series“ geschrieben, die ich schon mit fünf Jahren so gerne gelesen habe. Eigentlich habe ich das Stück für meine Kinder geschrieben. Um sie ins Theater zu bringen. Und es ist immer noch aufregend zu sehen, wie Kinder reagieren, wenn sie zum ersten Mal im Theater sind.

Das war die Basis. Die Zeiten haben sich verändert, und jede Show muss sich mit der Zeit verändern. Also habe ich meine Regisseurin Arlene Phillips gefragt: „Was wäre, wenn Rustys Papa-Lok eine Mama-Lok wäre?“

Aber die Fans haben das Musical doch so geliebt, wie es ist.

Das werden sie weiter tun. Starlight ist Spaß und hat ein Herz aus Gold. Und die wichtigsten Hits sind alle noch da. Wenn wir nichts verändert hätten, wäre die Alternative gewesen, dass in einem halben Jahr Schluss ist.

Was ist der Unterschied, wenn Rustys Mutter singt statt des Vaters?

Sie singt die selben Worte, aber sie überwacht die Show mehr. Sie umarmt Rusty; Kinder laufen ja auch eher in die Arme der Mutter als in die des Vaters, wenn ihnen etwas zugestoßen ist.

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Wie viel neue Songs gibt es in der Show?

Einen ganz neuen Song, „Ich bin Ich“. Und ich habe die ganze Musik komplett überarbeitet.

Instrumentieren Sie die ganze Musik selbst?

Ja, wir haben alles neu gemacht, es klingt jetzt wieder mehr nach rockiger Musik der 80er. Die Band hat im Laufe der Zeit immer weniger das gespielt, was ich ursprünglich komponiert hatte. Ich bin zurück zum Orginalklang der 80er gegangen, der ist etwas verloren gegangen.

Haben Sie unter den Figuren einen Favoriten?

Rusty ist das Herz des Musicals. Aber eigentlich nicht.

„Starlight Express“ läuft seit 30 Jahren in Bochum, mehr als 16 Millionen Zuschauer haben das Musical gesehen. Einige Fans waren sogar mehr als 100 Mal da. Was ist das Erfolgsgeheimnis dieses Stücks?

Dass dafür in Bochum ein eigenes Theater gebaut worden ist. „Starlight Express“ können Sie nicht an den Broadway oder ans Londoner West End verfrachten. Das gehört in diese Halle, nach Bochum. Und keine andere Show der Welt hat ein eigenes Theater.

Starlight Express Theater Bochum, Stadionring 24, Karten: Tel. (01805) 2001 oder hier.