Dieser Abgang überrascht und kommt völlig plötzlich: Defensivspieler Patrick Fischer hat sein Engagement beim Fußball-Westfalenligisten Holzwickeder SC beendet. Trainer Benjamin Hartlieb teilte kurz und knapp mit: „Patrick Fischer wird aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung nicht mehr zur Verfügung stehen“, sagte Hartlieb. Beim 6:0-Sieg in Sodingen, dem bisher einzigen HSC-Ligaspiel in diesem Jahr, hatte Fischer noch gespielt. Einen Tag später gab er seinen Abschied bekannt.
Nachfrage bei Patrick Fischer: Warum hört der 28-Jährige so plötzlich auf? „Es gab Unstimmigkeiten mit dem Trainer“, antwortete Fischer, „das sind eher persönliche Gründe. Es hat zwischenmenschlich nicht mehr gepasst.“ Einen punktuellen Anlass für seine Entscheidung habe es nicht gegeben. „Es ist eher eine Ansammlung gewesen“, so Fischer. Ins Detail gehen wollte er nicht: „Das wäre dem Trainer gegenüber nicht fair.“

Offenbar spielten aber stockende Vertragsverhandlungen für die kommende Saison eine Rolle. „Wir sind uns nicht einig geworden für die nächste Saison“, erklärte Fischer, der gerne beim HSC geblieben wäre. An einen Abschied beim HSC habe Fischer laut eigener Aussage jedoch schon länger gedacht. Stimmen aus der Mannschaft hätten ihn in der Hinrunde aber immer zum Weitermachen bewegt.
Fischer verpasste kein Spiel
Fischer war in der Winterpause vom B-Ligisten BV Lünen zum abstiegsbedrohten Oberligisten gewechselt. Ein Aufstieg über fünf Ligen hatten ihm viele nicht zugetraut. Doch Fischer setzte sich durch. In allen 17 Westfalenliga-Partien dieser Spielzeit stand er auf dem Rasen. 15 Mal spielte er durch, erzielte auch ein Tor. Fischer war der Feldspieler mit den meisten Spielminuten (1546). Deswegen überrascht sein Abschied nun umso mehr. Einen neuen Verein kann er sich für die Rückrunde nicht suchen, weil das Transferfenster geschlossen ist.

Wahrscheinlich ist das Aus in Holzwickede gleichbedeutend mit seinem Karriereende. „Ich will mein Studium beenden und in einen Job einsteigen. Nur wenn alles passt, werde ich spielen, aber vorerst nicht mehr“, sagt der 28-jährige Sportwissenschaftsstudent. Ursprünglich hätten beide Seiten noch bis zum Sommer zusammengearbeitet.
Hartlieb schweigt, Fischer geht
Hartlieb ließ das Thema auf erneute Nachfrage unkommentiert. „Dazu möchte ich offiziell gar nichts zu sagen. Manchmal passt es halt, manchmal nicht“, so Hartlieb. Mit Dean Müsse, Philipp Gödde, Damjan Ilic und Michele Teofilo verfügt der HSC noch über vier verbleibende Kräfte für die Dreierkette, in der auch zahlreiche Außenspieler und Mittelfeldspieler beim HSC aushelfen könnten.
Für die neue Saison stehen U19-Spieler Nick Adamski, der sich von einem Kreuzbandriss erholt, und Neuzugang Marlon Mönig (BSV Schüren) in den Startlöchern. Fischer gab seinen Abschied direkt am Montag nach dem Sodingen-Spiel via Kurzmitteilung bekannt und verabschiedete sich im Rahmen des 3:0-Testspielsieges beim VfR Sölde am Freitag auch von der Mannschaft.
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