Staatsgalerie Stuttgart zeigt gesamten Kirchner-Bestand

Ernst Ludwig Kirchner war einer der Mitbegründer der Künstlergruppe „Die Brücke“. Eine Ausstellung in Stuttagart zeigt Werke aus allen Schaffensperioden des Expressionisten.

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Stuttgart

, 28.06.2018, 14:53 Uhr / Lesedauer: 1 min
Kirchners Skulpturen „Eva. Weibliche Aktfigur“ und „Adam. Männliche Aktfigur“ entstanden 1921. Foto: Marijan Murat

Kirchners Skulpturen „Eva. Weibliche Aktfigur“ und „Adam. Männliche Aktfigur“ entstanden 1921. Foto: Marijan Murat

Im 80. Todesjahr von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) zeigt die Staatsgalerie Stuttgart nach längerer Zeit wieder ihren kompletten Bestand des rastlosen Künstlers.

1980 wurde die seit dem Zweiten Weltkrieg aufgebaute Sammlung letztmals in einem solchen Umfang gezeigt, wie Direktorin Christiane Lange mitteilte. Darunter ist auch die lange rätselhafte „Sammlung Gervais“, bestehend aus 143 Zeichnungen und Druckgrafiken, die seit 1957 im Besitz der Staatsgalerie ist.

Ein Forschungsprojekt ergab, dass diese Arbeiten direkt aus dem Nachlass des Künstlers stammen und dass es das jüdische Ehepaar Gervais nie gab. Es war wohl die Erfindung eines Nolde-Schülers, um die Werke trotz Vermögenssperre nach Deutschland verkaufen zu können.

Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus allen Schaffensperioden des Künstlers und zu den wichtigen Themen Großstadt und Tanz. Zu sehen sind auch Landschaften auf Fehmarn und die Alpen. Kirchner galt als ausgesprochen selbstbewusst bis hin zum narzisstischen Geltungsdrang und rastlos in seiner Arbeitswut.

Ergänzend zeigt die Staatsgalerie in ihrem Graphik-Kabinett Blätter weiterer Mitglieder der von Kirchner gegründeten Künstlergemeinschaft „Die Brücke“ wie Erich Heckel, Emil Nolde oder Max Pechstein.