Am Sonntagabend haben sich die Dinge beim Fußball-Bezirksligisten SSV Mühlhausen überschlagen. Marco Slupek trat zurück. Innerhalb von einer Stunde war die Trainersuche aber bereits abgeschlossen. Marc Woller, der eigentlich erst ab dem Sommer neuer Trainer werden sollte, übernimmt vorzeitig und soll den SSV Mühlhausen in den verbleibenden sechs Partien zum Klassenerhalt führen.
Sportchef Ralf Mäkler, selbst bei der 2:5-Auswärtsniederlage bei Eving Selimiye Spor nicht am Sportplatz, berichtete, eine Viertelstunde nach dem Anpfiff bereits einen alarmierenden Anruf von Dirk Eitzert bekommen zu haben. Eving schoss den SSV in der Anfangsphase auseinander und führte nach 13 Minuten mit 3:0. Nach dem Spiel beriefen die Mühlhausener dann eine Telefonkonferenz ein, an der neben Slupek und Mäkler auch der neue Coach Marc Woller teilnahm. „Ich habe das aus der Ferne mitbekommen und aus der Ferne gehandelt“, sagte Mäkler.
Slupek kündigte seinen Rücktritt bereits am späten Nachmittag gegenüber der Redaktion an. Der SSV postete am Abend auf seinen Seiten, dass Trainer und Vorstand „gemeinsam zu der Erkenntnis gekommen (sind), dass die erhoffte Wirkung nach dem Wechsel von Adrian Ruzok zu Marco Slupek ausgeblieben ist.“ Mäkler erklärte: „Marco hat seinen Rücktritt angeboten. Wir hätten ihn nicht annehmen müssen. Wir sind gute Freunde, er ist ein kompetenter Trainer. Aber er hat gemerkt, dass er es einfach nicht hinbekommen hat. Wir sind zu der Entscheidung gekommen, dass es besser für den Verein ist, einen Wechsel zu machen.“
Slupek holt einen Punkt in sieben Spielen
Slupeks Bilanz ist seit seiner Übernahme am 29. November verheerend. In sieben Ligaspielen holte er nur einen Punkt bei einem Torverhältnis von 9:22 Treffern. Seit er übernommen hat, ist Mühlhausen von Rang acht mit sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf Platz zwölf abgerutscht, punktgleich mit Westfalia Wethmar. Personelle Gründe, aber auch Pech spielten laut Mäkler in die Bilanz rein. „Wir haben in manchen Spielen echt Pech gehabt. Gegen Sölde, Eichlinghofen, Alstedde und Aplerbeck hätten wir mehr Punkte holen können“, so Mäkler.
Marc Woller soll es nun richten. In Kaiserau ist ihm in der vergangenen Saison die Rettung bereits geglückt. „Marc hat Einblick in die Truppe und viele Spiele gesehen. Er fängt nicht bei Null an“, sagte Mäkler und hat eine klare Forderung: „Es geht nicht um die Taktik. Die Spieler sind bezirksligatauglich, davon sind wir überzeugt. Es ist nur keine Mannschaft auf dem Platz. Es fehlen die Leidenschaft und der Wille, unbedingt gewinnen zu wollen. Es ist keine Einheit.“ Dienstag leitet Woller seine erste Einheit beim Bezirksligisten. Ihm bleiben 13 Tage, um die Elf auf Westfalia Wethmar vorzubereiten, das erste von sechs Endspielen.
Trainer-Aus für Marco Slupek: SSV Mühlhausen braucht nach 2:5 in Eving wieder neuen Coach
SSV Mühlhausen hofft in Eving auf einen Befreiungsschlag: Klub steht über dem Strich - noch
Überflieger des SSV Mühlhausen sind schon Dritter: Trainer trifft Entscheidung