„Dich sollte man töten“ Sportgericht verhandelt Spielabbruch nach heftiger Schiri-Bedrohung

„Dich sollte man töten“: Sportgericht verhandelt Spielabbruch
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Erst 2:0 geführt, dann zwei Gegentreffer in der Nachspielzeit kassiert und vier Akteure per Ampelkarte verloren. Für die Reserve des TSC Kamen lief das Meisterschaftsspiel in der Kreisliga C2 bei der SG Massen III am 8. Oktober wahrlich nicht gut. Die Partie wurde schließlich in der siebten Minute der Nachspielzeit (!) beim Stande von 2:2 abgebrochen.

Es war ein hitziges Spiel: Der TSC Kamen II führte in Massen in Unterzahl bereits mit 2:0, als die Nachspielzeit begann. In dieser überschlugen sich dann die Ereignisse. Die SG Massen erzielte per Strafstoß (90.+1) durch Patrick Wutschke den Anschlusstreffer. Vier Minuten später gab es die nächste Ampelkarte für den TSC, der in der gleiche Minute den Ausgleich durch Massens Marvin Düllberg (90.+5) hinnehmen musste.

Schiedsrichter El-Osman Yeser wurde im Spiel der SG Massen III gegen den TSC Kamen II auf das Heftigste bedroht.
Schiedsrichter El-Osman Yeser wurde im Spiel der SG Massen III gegen den TSC Kamen II auf das Heftigste bedroht. © Michael Neumann

Spieler des TSC Kamen seien außer sich gewesen. Massens Abteilungsleiter Roman Spielfeld spricht sogar von einem „hochgradig asozialen“ Verhalten. Laut Bericht des Schiedsrichters El Osman Yeser sei es in der Schlussphase zu heftigen Beleidigungen und sogar zu Bedrohungen des Unparteiischen in mehreren Sprachen gekommen.

Sportgericht tagt Donnerstag

„Dich sollte man töten“, steht in der Stellungnahme des Schiedsrichters, die dem Sportgericht Unna-Hamm vorliegt. Diese Aussage kann der Schiedsrichter zudem genau einem Spieler zuordnen. Die Folge waren zwei weitere Ampelkarten gegen TSC-Spieler und schließlich der komplette Spielabbruch.

Am Donnerstagabend gegen 20 Uhr verhandelt das Sportgericht Unna-Hamm den Spielabbruch im Vereinsheim des TuS Lohauserholz. Hohe Spielsperren sind wohl vorprogrammiert.

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