Sportgericht fällt Urteil zum „Romania-Trötenwurf“ in Königsborn „Ich bin nicht stolz drauf“

Sportgericht fällt Urteil zum „Romania-Trötenwurf“ in Königsborn: „Ich bin nicht stolz drauf“
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Das Spiel der Fußball-Kreisliga B2 Unna-Hamm zwischen der Reserve des Königsborner SV und Romania Unita ging am Samstagvormittag in die Verlängerung. Nach einem „Trötenwurf“ einer Romania-Anhängerin unterbrach der Schiedsrichter die Partie kurzzeitig. Nun folgte das Urteil.

Lange ist das Spiel zwischen dem Tabellenletzten Königsborn und dem damaligen Spitzenreiter Romania ruhig verlaufen. Erst in der Schlussphase wurde die Lage dann zusehends „angespannter“, wie der Unparteiische Marvin Gütschow im Laufe der Verhandlung schilderte.

Die Sportrichter Dietmar De Sacco, Veysel Cerci und Michael Zahorodnyj vernahmen die Zeugen im Vereinsheim des Königsborner SV.
Die Sportrichter Dietmar De Sacco, Veysel Cerci und Michael Zahorodnyj vernahmen die Zeugen im Vereinsheim des Königsborner SV. © Knapp

Entscheidend war der Wurf einer Vuvuzela, die von einer Romania-Spielerfrau in Richtung eines KSV-Spielers geworfen wurde. Dabei mussten die Sportrichter um den Vorsitzenden Michael Zahorodnyj nun herausfinden, was dabei vorher passiert war und wie die Spielwertung nun lautet. Zwischenzeitlich stand der Vorwurf im Raum, dass der Spieler des Königsborner SV die Fans von Romania mit einer schweren Beleidigung attackiert haben soll. Keiner der anwesenden Zeugen hat diese Beleidigung allerdings richtig vernommen, sodass es lediglich eine Vermutung blieb.

„Wir glauben, dass vorher etwas vorgefallen ist, aber wir wissen es nicht“, ging auch Zahorodnyj auf diese Vorwürfe ein. Dabei gab die beschuldigte Spielerfrau das eigene Fehlverhalten sofort zu. „Ich weiß, dass ich das nicht machen durfte. Das tut mir auch leid, aber ich war einfach sauer, weil wir so beleidigt wurden“, zeigte die Zuschauerin auch direkt Reue und erzählt weiter: „Ich bin nicht stolz drauf, aber es ist jetzt passiert.“

KSV-Geschäftsführer Dirk Berkemeyer mit dem Kapitän der KSV-Reserve Rifat Kocabiyik.
KSV-Geschäftsführer Dirk Berkemeyer mit dem Kapitän der KSV-Reserve Rifat Kocabiyik. © Knapp

Wichtiger war dann aber die Aussage des Schiedsrichters, der ebenfalls sofort einen Fehler zugab. „Ich habe nach den Tumulten und der fliegenden Tröte das Spiel instinktiv abgebrochen“, beschreibt der junge Unparteiische, fügt aber schnell hinzu: „Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass es etwas voreilig war und habe das den Mannschaften auch mitgeteilt.“

Das Spiel wurde daraufhin sportlich beendet und Romania traf in der Nachspielzeit noch zum 4:2-Endstand. Hier sah das Kreissportgericht zwar einen Fehler des Schiedsrichters, der diesen aber umgehend revidiert habe. Somit gab es für die Sportrichter auch keinen Zweifel an der Spielwertung.

Zum Schluss wurde der Verein Romania Unita zu einer Geldstrafe von 100 Euro verurteilt und trägt zusätzlich sowohl die Verfahrenskosten, als auch die Auslagen der Anwesenden. Während Romania-Betreuer Norman Koch das Urteil noch vor Ort akzeptierte, nahm KSV-Geschäftsführer Dirk Berkemeyer das Urteil kommentarlos hin und wird sich nun mit seinen Vorstandskollegen beraten.

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