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Spielbetrieb ab 2. Mai - Bezirksligisten treten auf die Euphoriebremse: „Warten wir mal ab“
Fußball
Der FLVW hat seinen Plan zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs vorgestellt. Die Unnaer Bezirksligisten sind darüber allesamt erfreut. Doch es bleiben Zweifel.
Ab dem 2. Mai soll der Meisterschaftsbetrieb im Amateurfußball weitergehen - zumindest für die überkreislichen Mannschaften ab der Bezirksliga. So hat es der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) am Dienstagabend in einer Onlinesitzung entschieden.
Voraussetzung dafür ist, dass der Corona-Inzidenzwert landesweit nicht über 100 steigt. Bleibt der Wert unter 100, so könnten die Fußballer ab dem 5. April wieder auf den Platz zurückkehren und Trainingseinheiten absolvieren, ehe sie vier Wochen später in den Spielbetrieb starten.
Re-Start ist keine Überraschung für Andy Feiler vom Königsborner SV
„Warten wir mal ab“, ist die erste Reaktion von SG Massens Abteilungsleiter Fußball, Roman Spielfeld. Er sei erst einmal froh über die neue Perspektive und darüber, dass die Kinder seit diesem Montag wieder auf den Platz dürfen. „Aber ob das mit dem Spielbetrieb für die Erwachsenen noch klappt? Ich glaube, es wird schwierig“, sagt er.
Für die Fußballer würde es ein straffes Programm werden. „Und es kann ja jederzeit wieder ein Corona-Fall auftreten. Ich bin wirklich gespannt, ob das alles so klappt, wie es sich der Verband vorstellt“, so Spielfeld weiter.
Beim Königsborner SV haben sie sogar damit gerechnet, dass es im Mai wieder weitergeht, sagt Trainer Andy Feiler: „Ich habe von vielen Seiten gehört, dass alle eine Wertung hinkriegen wollen. Deshalb war mir schon klar, dass es im Mai spätestens wieder losgehen würde.“ Doch auch er warnt vor neuen Infektionsfällen: „Das wäre dann der Super-GAU.“
Zweifel an der 50-Prozent-Regel: Ralf Mäkler würde die Saison verlängern
Deshalb würde Andy Feiler sich wünschen, dass der FLVW seine vor der Saison beschlossene 50-Prozent-Regel noch einmal anpackt. „Es sickert so langsam durch, dass womöglich auch 35 Prozent der Spiele ausreichen könnten, um die Saison zu werten“, sagt er. Woher er diese Information hat, wollte Feiler indes nicht verraten.

KSV-Coach Andy Feiler hat Bedenken ob des geplanten Spielbetriebs. © Neumann
Ralf Mäkler, der Sportliche Leiter des Tabellenführers SSV Mühlhausen, ist ebenfalls erfreut über das Datum, ab dem die Saison fortgesetzt werden soll. „Da freuen wir uns richtig drüber, denn unsere Ausgangslage ist sehr gut. Ein Abbruch wäre für uns extrem schade.“
Auch er hofft auf eine Wertung. „Wenn nur 49 Prozent der Spiele absolviert werden, gibt es keine Wertung. Ich finde, in dem Fall muss die Saison um ein paar Wochen verlängert werden.“ Die Saison zu annullieren, aber gleichzeitig einen Meisterschaftsbetrieb aufrechtzuerhalten sei für Mäkler „nicht zielführend.“
Kurze Vorbereitungszeit reicht, aber die Qualität wird leiden
Mit den vier Wochen Vorbereitungszeit kann Mäkler jedoch gut leben. „Das reicht dicke. Auch zwei Wochen hätten in meinen Augen gereicht. Mir kann keiner erzählen, dass er so viel Anlaufzeit braucht, um wieder zu starten.“
Auch Massens Roman Spielfeld empfindet die vier Wochen als ausreichend. „Unsere Jungs sind seit dem Lockdown in Bewegung. Das wird jetzt nochmal intensiviert.“ Und KSV-Coach Feiler meint: „Vier Wochen sind besser als zwei. Trotzdem denke ich, dass es viele Verletzte geben wird. Daher sollten wir die Einheiten vorsichtig und dosiert angehen.“ Darunter werde am Ende aber die Qualität der Spiele leiden: „Die Spiele werden logischerweise nicht ganz so intensiv geführt werden wie unter normalen Bedingungen.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
