Die ersten Jugendmannschaften dürfen schon wieder auf den Sportplätzen trainieren, aber nicht alle wollen auch.

© Bernd Paulitschke

Lieber kein Training: „Wir wollen nicht zur weiteren Spaltung beitragen“

rnFußball

Jugendtraining ist wieder erlaubt. Die C-Juniorinnen der JSG Unna/Billmerich halten aber lieber den Ball flach und gehen nicht aufs Spielfeld - und das hat seine Gründe.

Unna

, 10.03.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die ersten Fußbälle rollen wieder. Bis hoch zu den C-Junioren und -Juniorinnen können Jugendmannschaften seit Montag mit bis zu 20 Akteuren wieder das Training auf dem Sportplatz aufnehmen. Die dürfen aber nicht älter als 14 Jahre sein, so gibt es die Landes-Verordnung vor. Das gilt auch für die C-Juniorinnen der JSG Unna/Billmerich - die wollen aber nicht trainieren.

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„Wir haben einige 15-jährige Fußballerinnen in unserer Mannschaft - und es werden immer mehr“, spricht Trainerin Nele Neuwerth von der JSG Unna/Billmerich gleich die Problematik an. Denn: Die älteren Spielerinnen dürften unter den neuen Vorgaben auf der Sportanlage Unna-Süd nicht mittrainieren, die 14-Jährigen schon.

Trainerinnen-Trio setzt auf das gleiche Recht für alle

Für die selbst erst 19 Jahre junge Nele Neuwerth, die zusammen mit Tabea Steinig und Liv Ebeling die Mannschaft betreut, hat das nichts mit Gleichberechtigung aller Spielerinnen zu tun. Das Trainerinnen-Trio war sich gleich von Anfang an einig: „Wir bieten noch kein Training auf dem Sportplatz an.“

Nele Neuwerth studiert unter anderem Sport in Kiel und trainiert die C-Juniorinnen der JSG Unna/Billmerich.

Nele Neuwerth studiert unter anderem Sport in Kiel und trainiert die C-Juniorinnen der JSG Unna/Billmerich. © Art

Im Sinne des Teamgeists einer jeden Mannschaft liefert Sport-Studentin Neuwerth die Begründung gleich mit: „Alle haben richtig Bock auf Fußball, aber die Corona-Pandemie und die lange Pause hat die Mannschaft bereits auseinandergerissen. Wir wollen nicht noch zu einer weiteren Spaltung beitragen, weil die 15-Jährigen nicht mittrainieren könnten.“

Nele Neuwerth: „Wir warten auf weitere Lockerungen“

Zweifelsohne eine Entscheidung eines sehr jungen Trainerteams, die höchsten Respekt verdient. „Ich habe erst gerade noch während einer Online-Sitzung in die strahlenden Gesichter der Spielerinnen geschaut und ja, wir müssen wieder Schwung in unser Hobby bringen“, weiß Nele Neuwerth. Aber: „Wir werden mal abwarten, was die nächsten Lockerungen bringen.“

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Bis dahin geht´s bei der JSG Unna/Billmerich mit dem mittlerweile „normalen Training“ weiter wie immer: Montags und mittwochs mit koordinativen Übungen online und entsprechenden Läufen an der frischen Luft.

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