So wird am Dienstag in der Region gestreikt

Wir berichten live

In NRW stehen am Dienstag in vielen Städten Busse und Bahnen still, unter anderem im Raum Bochum-Herne, in Dortmund, Essen und Hagen. In vielen Städten schließen auch die Kitas, fährt die Müllabfuhr nicht, schließt das Theater. Wir berichten ab Dienstag früh in einem Live-Ticker über die Auswirkungen.

NRW

, 17.03.2014, 09:50 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die  Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft zum Warnstreik im öffentlichen Dienst auf. Am Dienstag wird flächendeckend und ganztägig gestreikt.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ruft zum Warnstreik im öffentlichen Dienst auf. Am Dienstag wird flächendeckend und ganztägig gestreikt.

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In Dortmund fallen am Dienstag den ganzen Tag alle Fahrten der Stadtwerke (DSW21) ohne Ausnahme aus - selbst auf Strecken, auf denen Privatunternehmen unterwegs sind, was bei einigen Buslinien der Fall ist. „Es muss immer Kontakt zur Leitstelle bestehen, und die wird am Dienstag auch bestreikt“, so DSW21-Sprecher Bernd Winkelmann. Das gleiche gilt für Schulbusse. „Es ist wichtig, Fahrgemeinschaften zu organisieren“, so Winkelmann. Bei den S-Bahnen, Regionalbahnen und dem Fernverkehr der Deutschen Bahn gibt es hingegen keine Beeinträchtigungen durch den Streik. Die Bochumer Verkehrsbetriebe Bogestra haben deshalb bereits die Kunden vorgewarnt: „Von Betriebsbeginn bis -ende werden im gesamten Betriebsgebiet keine Bus- und Bahnfahrten angeboten“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Das gilt auch für alle Fahrten, die sonst von Fremdunternehmen übernommen werden.  In Lünen bleiben die Busse der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) in ihren Depots, soweit sie von VKU-Mitarbeitern gefahren werden. Inwieweit die von der VKU beauftragten privaten Busunternehmer den Linienverkehr teilweise aufrecht erhalten können, lässt sich laut VKU schlecht absehen.  In Schwerte gibt es anders als in anderen Städten kaum Einschränkungen im Busverkehr. Einzig die von den Dortmunder Stadtwerken DSW21 betriebenen Buslinien 430, 435 und NE25, die von Dortmund-Hörde über den Freischütz zum Schwerter Bahnhof führen, fahren nicht. In Dorsten bleiben die Busse der Vestischen Verkehrsbetriebe ganztägig im Depot.

In vielen Städten bleiben auch die Kitas geschlossen, unter anderem in Münster, Dortmund, Lünen, Bochum und Schwerte. Die Eltern wurden bereits im Vorfeld informiert.   

Sparkassen und Dienstleister in Stadtverwaltungen sind am Dienstag nur teilweise erreichbar. Versorgungsbetriebe, Müllabfuhr, Beschäftigte in Jobcentern und Arbeitsagenturen sowie das Personal in vielen Kliniken legen ebenfalls die Arbeit nieder. Auch an einigen Schleusen ist mit Stillstand zu rechnen. 

Am Dienstag sollen in den Theatern in Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Essen und Wuppertal die Beschäftigten die Arbeit nieder legen.

Streiken werden auch die Sparkassenangestellten aus 14 Städten des Ruhrgebietes, aus Düsseldorf und Krefeld. Die Mitarbeiter sind zu einer Kundgebung in Recklinghausen aufgerufen. Hier hat der Sparkassenvertreter in der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Dr. Michael Schulte, seinen Sitz.

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Arbeitnehmer sind laut Essener Unternehmensverband auch bei Nahverkehrsstreiks verpflichtet, pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen. „Das sogenannte "Wegerisiko" liegt beim Arbeitnehmer“, erklärte Hauptgeschäftsführer Ulrich Kanders am Montag. Die Streiks seien lange genug im Voraus angekündigt worden, so dass sich jeder darauf für den Weg zur Arbeit oder bei der Kinderbetreuung einstellen könne. Dennoch hätten die meisten Arbeitgeber wohl Verständnis, wenn ein Mitarbeiter sich deswegen etwas verspäte. Mitarbeiter müssten über die Verspätung allerdings informieren. Erfahrungsgemäß ermöglichten Unternehmen bei diesen besonderen Situationen Mitarbeitern, die Arbeitszeit flexibler zu gestalten, ausgefallene Zeiten nachzuarbeiten oder kurzfristig Urlaub zu nehmen. Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 2,1 Millionen Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen waren am Donnerstag in Potsdam ohne Ergebnis geblieben. 

Die Forderungen: 
Verdi fordert eine Anhebung der Entgelte um 100 Euro plus zusätzlich 3,5 Prozent, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro monatlich sowie die unbefristete Übernahme der Auszubildenden. Für den Nahverkehr soll es darüber hinaus eine Zulage von 70 Euro monatlich geben, in den Krankenhäusern will man die Nachtzuschläge von 15 Prozent auf das Niveau der Nachtzuschläge im TVöD (20 Prozent) angleichen.

Gleichzeitig spricht ver.di mit den Arbeitgebern über einen einheitlichen Urlaubsanspruch von 30 Arbeitstagen für alle Beschäftigten sowie über den Ausschluss von sachgrundlos befristeten Arbeitsverträgen, um jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu geben. Das Ergebnis soll zudem zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten des Bundes übertragen werden.