Sechs Künstler zeigen „Möglichkeiten von Malerei“

Märkisches Museum Witten

Sechs Künstler gestalten in Witten jeder einen Raum. Ein kreativer Kopf tanzt in der Ausstellung im Märkischen Museum allerdings aus der Reihe.

von Sandra Schaftner

Witten

, 12.03.2018, 14:58 Uhr / Lesedauer: 1 min
„Die entwurzelte Insel“ von Evelina Velkaite  Foto: Schaftner

„Die entwurzelte Insel“ von Evelina Velkaite Foto: Schaftner

Das Märkische Museum Witten präsentiert ein neues Ausstellungsformat: „Möglichkeiten von Malerei“. Das Konzept ist simpel: sechs Künstler, sechs Räume – jeder darf einen gestalten.


Abstrakte Schneelandschaften


Im Ergebnis hängen in fünf Räumen Bilder an den Wänden. Im Eingangsbereich sind die zurückhaltenden Gemälde der Künstlerin Marta Guisande aus Köln zu sehen. Ähnlich unaufdringlich wirken die Bilder von Evelina Velkaite aus Oberhausen. Grundlage ihrer abstrakt anmutenden Schneelandschaften und Inseln sind Fotos, die sie übermalt.


Im nächsten Raum sehen die Besucher auf den ersten Blick einfarbige Leinwände in Brauntönen. Aber wer nah genug herangeht, erkennt die Farbnuancen der Gemälde von Stephan Baumkötter. Der Kölner malt mit verschiedenfarbigen Ölstiften mehrere Schichten, mal lasierend, mal deckend. Nebenan hängen vier düstere Gemälde von Stefan à Wengen aus Düsseldorf, Versionen der „Toteninsel“ nach Arnold Böcklin. Die Hamburger Künstlerin Caroline von Grone malt die Köpfe von Menschen jeder Schicht und interpretiert die Porträtmalerei damit neu.


Jeder Raum überrascht


Der Raum von Sebastian Dannenberg aus Bremen fällt aus der Reihe, weil er keine rechteckigen Gemälde zeigt. Stattdessen hängen Lichtröhren an der Wand. Rechts daneben ist ein großes graues Rechteck auf den weißen Putz gemalt, auf dem sich das bunte Licht spiegelt. Darüber ragt ein Brett wie ein Vordach in den Raum.

Die Installation fordert die Besucher quasi auf, das Kunstwerk aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. „Sebastian Dannenberg hat den Raum einmalig für unser Museum gestaltet“, erklärt der Museumsleiter Christoph Kohl. Er hat die Künstler gemeinsam mit seiner Kollegin Claudia Rinke ausgesucht. Sie möchten das neue Format ab jetzt alle zwei Jahre wiederholen.

Märkisches Museum Witten: „Möglichkeiten von Malerei“, bis 15.4., Husemannstr. 12, Mi-So 12-18, Do 12-20 Uhr.