Schulz beschert SPD steigende Umfragewerte
Lohnerhöhung geplant
Die SPD ist im Aufwind: Seit der Nominierung ihres neuen Kanzlerkandidaten Martin Schulz sind die Umfragewerte der Sozialdemokraten nach und nach angestiegen. In die Karten spielt dem SPD-Politiker auch seine Forderung nach einer Lohnerhöhung. Bis zu den Christdemokraten um Angela Merkel fehlen aber noch ein paar Prozentpunkte.

Daumen hoch: Es geht aufwärts für die SPD und den Kanzlerkandidaten Martin Schulz.
Kanzlerkandidat Martin Schulz beschert der SPD weiter steigende Umfragewerte. Im Wahltrend von „Stern“ und RTL legten die Sozialdemokraten nach seiner Nominierung von 21 auf 26 Prozent zu und erreichten damit den höchsten Wert seit der Bundestagswahl 2013.
In der am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage verliert die Union zwei Punkte und kommt nun auf 35 Prozent. Allerdings glauben 61 Prozent der Befragten, dass nach der Bundestagswahl im Herbst weiterhin Angela Merkel (CDU) Kanzlerin bleibt.
Schulz ist auf der Seite der "kleinen Leute"
41 Prozent nehmen Schulz ab, dass er auf der Seite der „kleinen Leute“ steht - Merkel kommt hier nur auf 31 Prozent. Der frühere EU-Parlamentspräsident forderte in einem Interview höhere Löhne. „Wir haben erheblichen Nachholbedarf bei den Einkommen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die enormen Unternehmensgewinne, die in Deutschland erzielt würden, hätten die Arbeitnehmer erarbeitet. In den vergangenen Jahrzehnten seien die Gewinne der Firmen allerdings deutlich stärker gewachsen als die Löhne.
Widerspruch kam aus der FDP. „Je höher der Mindestlohn, desto geringer sind die Chancen Geringqualifizierter auf dem Arbeitsmarkt“, sagte Generalsekretärin Nicola Beer. Mit seiner Forderung nach höheren Löhnen bescheinige er den Gewerkschaften, schlecht gearbeitet zu haben. „Das kommt davon, wenn man zu lange im Brüsseler EU-Raumschiff unterwegs ist.“
Keine scharfe Konfrontation mit Merkel
Auf eine scharfe Konfrontation mit seiner Konkurrentin im Duell ums Kanzleramt will Schulz verzichten. Es gehe „nicht um Schulz gegen Merkel, sondern um den Wettbewerb von Parteien und Programmen“, sagte er. „Deutschland hat kein Präsidialsystem, die Kanzlerin ist nicht Deutschland.“
Als künftiger SPD-Vorsitzender werde er die Partei im Team führen. „Ich verstehe mich als Erster unter Gleichen“, sagte er. „Basta“ gehöre nicht zu seinem Stil. Zum Nachfolger von Parteichef Sigmar Gabriel soll Schulz im März auf einem Sonderparteitag gewählt werden.
von dpa