Schüler machen Schrecken des Rechtsextremismus erfahrbar

Ausstellung als Schulprojekt

Die Schule müsse etwas tun: Mit dieser Bitte einer Schülerin war der Grundstein für die Ausstellung "Weil Hannelore jüdisch war" in der Droste-Hülshoff-Realschule gelegt. Zum Tag der offenen AG gegen Rechts zeigten Schüler und Lehrer. wie sich das fortlaufende Projekt entwickelt hat. Wir waren mit der Kamera dabei.

Kirchlinde

, 21.06.2016, 12:21 Uhr / Lesedauer: 1 min
Polizeipräsident Gregor Lange (4.v.r.) besuchte die Ausstellung der Droste-Hülshoff-Realschule.

Polizeipräsident Gregor Lange (4.v.r.) besuchte die Ausstellung der Droste-Hülshoff-Realschule.

Spuren von Plünderung, Stacheldraht vor einem Modell des KZ Auschwitz, eine Schulbank – seit mehr als zehn Jahren gibt die Ausstellung "Weil Hannelore jüdisch war" plastisch einen Einblick in die Gräuel des Nationalsozialismus.

Beim Tag der offenen AG gegen Rechts am vergangenen Samstag in der Droste-Hülshoff-Realschule führten Schüler und Lehrer durch das stetig weiterentwickelte Projekt. Unter den Besuchern waren auch Polizeipräsident Gregor Lange und Timo Giebel, der Vorsitzende des Jugendrings.

Freiwilliges Engagement statt "Zwangsveranstaltung" 

Der Tag der offenen AG gegen Rechts ist Teil der Bildungspartnerschaft der Schule mit dem Jugendring. Andreas Roshol vom Jugendring begleitete die Arbeitsgemeinschaft seit mehreren Jahren. "Es ist ein wichtiges Projekt, mit dem sich Schüler, ehemalige Schüler und Eltern identifizieren."

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Polizeipräsident besucht Droste-Hülshof-Realschule

Es ist eine imposante Ausstellung, die in der Droste-Hülshof-Realschule zu bewundern ist. Jetzt hat sie sich auch Polizeipräsident Gregor Lange angeschaut.
21.06.2016
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Polizeipräsident Gregor Lange (4.v.r.) besuchte die Ausstellung der Droste-Hülshoff-Realschule und war sehr beeindruckt.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
Bilder von der Ausstellung in der Droste-Hülshof-Realschule.© Foto: Stephan Schütze
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Schule werde häufig erst einmal als "Zwangsveranstaltung" empfunden. "Das hier ist eine freiwillige Geschichte." Die Kirchlinder Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrer Elke Gagon und Heinz Höne investieren viele Stunden Zeit außerhalb des Unterrichts in das Projekt.

Anstoß zur Ausstellung kam von einer Schülerin

"Sie müssen doch etwas tun" – mit dieser Aussage trat eine Schülerin 2005 an Elke Gagohn heran, als in der Droste-Hülshoff-Realschule der Mord an dem Dortmunder Thomas Schulz durch einen Neonazi diskutiert wurde. Betroffenheit und Fassungslosigkeit markierten die Geburtsstunde des Ausstellungsprojektes.

Auf 150 Quadratmetern entwickelten Schüler, Lehrer und Eltern die einzelnen Themen-Inseln. Die Basis hierfür bildet die Geschichte der Eltern Daniel und Hayum, deren Tochter Hannelore im Alter von 16 Jahren im KZ in Auschwitz ermordet wurde. Scherben, Mobiliar, ein Koffer: Eine Abteilung erinnert an die Pogromnacht.

Lange: "Ein starkes Zeichen einer Zivilgesellschaft"

Ein paar Meter weiter leere Bücherregale, dahinter gemalt raumhohe Flammen: Bücherverbrennung. "Es ist ein starkes Zeichen einer Zivilgesellschaft, wenn Schule, Schüler und Lehrer so etwas gemeinsam tun", sagte Gregor Lange.

Der Polizeipräsident erinnerte – 70 Jahre nach Ende der NS-Schreckensherrschaft – an die im Grundgesetz festgeschriebenen Menschenrechte und die Gleichheit vor dem Gesetz. "Das gilt es zu verteidigen."