Schon wieder haben Unbekannte Müll entlang von Feldwegen in Billmerich abgeladen. Nicht nur Billmerichs Ortsvorsteher Bernhard Albers ist sauer: „Irgendwann muss das doch mal jemandem auffallen.“

Unna

, 15.08.2018, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sie sind nicht zu übersehen: Blaue Plastiksäcke und eine durchsichtige Plastikbox liegen am Rande des Südfelds, achtlos weggeworfen, fast so, als wenn sich ihr Besitzer nicht mal die Mühe machen wollte, sie zu verstecken. „Jetzt reicht es langsam“, ärgert sich Bernhard Albers. Schon zum zweiten Mal binnen weniger Wochen hat der Billmericher Ortsvorsteher illegale Müllhalden rund um seinen Ortsteil entdeckt.

Zwischen Südfeld und Kluse haben Unbekannte erneut Müll abgeladen.

Zwischen Südfeld und Kluse haben Unbekannte erneut Müll abgeladen.

„Es sind wieder die gleichen Ecken wie vor ein paar Wochen“, sagt Albers. An drei Stellen, die größtenteils uneinsehbar sind, liegen Plastiksäcke, Boxen und mehrere Kinderstühle. Vor ein paar Wochen waren es Elektronikteile aus einem Auto, Grünschnitt und zwei Kühlschränke, die Albers fand. Schon damals war er sicher: „Da steckt ein System dahinter.“ Offenbar seien es immer die gleichen Leute, die gezielt diese Stellen anführen, um ihren Müll loszuwerden. Und Albers stellt auch fest: „Es passiert immer in der Nacht von Sonntag auf Montag.“

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Dieses „Wochenende-Entsorgen“ hat auch Thomas Brüggemann, Leiter des Bereichs Abfallwirtschaft der Stadtbetriebe Unna, beobachtet. „Es scheint fast so, als wenn die Menschen sich am Wochenende, wenn sie Zeit haben, ihren neuen Kühlschrank aufstellen und dann den alten sofort loswerden wollen.“ Zu warten, bis der Servicehof unter der Woche geöffnet hat, scheinen offenbar viele nicht zu wollen. Denn dort werden Kühl- und Gefrierschränke kostenlos entgegengenommen. „Seitdem diese Regelung greift, dass Kühl- und Gefriergeräte kostenlos zur Entsorgung angenommen werden, waren es tatsächlich zwischenzeitlich weniger solcher Geräte, die illegal in der Landschaft entsorgt wurden“, hat Brüggemann beobachtet.

Doch anscheinend ist das Wissen um die kostenlose Entsorgung wieder verpufft: Die beiden in Billmerich gefundenen Kühlschränke sind kein Einzelfall. „Es ist mir unbegreiflich, wieso man so etwas tut. Zumal der Aufwand, den ich habe, wenn ich einen Kühlschrank erst in mein Auto oder Anhänger hebe, ihn dann in irgendein Wäldchen schleppe und dort ablade, ungleich größer ist, als wenn ich ihn zum Šervicehof fahre“, sagt Thomas Brüggemann. Zumal die Umweltgefährdung, die ein in der Landschaft entsorgter Kühlschrank darstellt, nicht zu unterschätzen sei, warnt Brüggemann: „Gerade bei älteren Kühlschränken kann es passieren, dass beim Transport Leitungen beschädigt werden und dann Giftstoffe in die Landschaft gelangen.“

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Brüggemann bestätigt, dass Billmerich derzeit punktuell anscheinend ein bevorzugter „Müllabladeort“ sei – vor allem für die „größeren Abladungen“ wie Kühlschränke, Möbel oder Elektronikteile. „Das trifft die abgelegenen Stadtteile eher als die Innenstadt. Auch in Siddinghausen und Dreihausen sind solche Szenarien zu beobachten“, sagt Brüggemann. Ansonsten verteile sich illegale Müllentsorgung über das gesamte Stadtgebiet.

Ralf Calovini, Bereichsleiter für Grünflächen und Straßen bei den Stadtbetrieben, ärgert es besonders, dass die Müllsünder anscheinend nie bei ihren Taten beobachtet werden. „Es gibt offenbar niemanden, der die Zivilcourage hat, sich Kennzeichen zu notieren und diese Taten zur Anzeige zu bringen. Gerade in den ländlichen Gebieten gehen doch so viele Menschen mit ihren Hunden spazieren, irgendwer muss da doch mal etwas sehen.“

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