Christoph Gnatowski wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Nach einem Kopfballduell in der Anfangsphase im Auswärtsspiel beim SV Bausenhagen (1:1) blieb der 35-jährige Routinier von RW Unna benommen liegen. Marcus Löcken vom SV Bausenhagen hatte ihn in einem Luftzweikampf versehentlich mit dem Kopf im Gesicht getroffen. Zwar versuchte Gnatowski zunächst weiterzuspielen, doch als das Blut aus seiner Nase lief und er auf dem linken Auge nichts mehr sah, war für ihn Schluss. Er musste frühzeitig in der 12. Minute ausgewechselt werden.
Christoph Gnatowski kritisiert Platzverhältnisse der Alm
Auch ohne den erfahrenen Mittelfeldmann schien RWU auf Kurs in Richtung Auswärtssieg. Niklas Sickmann brachte den Tabellenführer der Kreisliga A2 Unna-Hamm in der 25. Minute mit 1:0 in Führung. Doch kurz vor Schluss schlug Bausenhagen zurück: Robin Pfahl, gerade rechtzeitig fit geworden, traf in der 87. Minute zum Ausgleich – mit dem einzigen gefährlichen Abschluss der Gastgeber.
„Wir haben zwei Punkte hergeschenkt“, ärgerte sich Gnatowski. „Das 1:1 war eher ein Zufallsprodukt. Kurz nach der Pause hätten wir durch Robin Czaja das 2:0 machen müssen, als er alleine aufs Tor zulief.“

Neben dem Punktverlust beklagte der RWU-Spieler auch die Platzbedingungen auf der Alm. „Generell hatte das Spiel nicht viel mit Fußball zu tun. Das war schon so etwas wie Wettbewerbsverzerrung“, kritisierte Gnatowski. „Flach spielen war überhaupt nicht möglich. Auch die Bausenhagener sagten, so schlimm sei es noch nie gewesen. Dagegen ist der Platz in Billmerich ein Traum.“ Zwei weitere RWU-Spieler knickten um und mussten ebenfalls angeschlagen ausgewechselt werden.
Einsatz gegen den SV Afferde fraglich
Immerhin: Auch Verfolger Westfalia Wethmar kam im Nordkreis-Derby gegen GS Cappenberg nur zu einem Remis, sodass RW Unna mit unverändertem Vorsprung an der Tabellenspitze der Kreisliga A2 Unna-Hamm bleibt. „Wir hätten den Abstand gerne um zwei weitere Punkte ausgebaut, jetzt müssen wir leider mit dem Punkt leben“, so Gnatowski. „Es ist ärgerlich, weil der Gegentreffer so spät gefallen ist.“
Für ihn persönlich geht es nun darum, schnell wieder fit zu werden. „Soweit geht es mir ganz gut“, sagt er, „nach dem Spiel habe ich mit dem Gegenspieler auch noch ein Bierchen getrunken.“ Feste Nahrung stelle für ihn jedoch derzeit noch ein Problem dar: „Die Chicken-Nuggets am Sonntagabend musste ich ziemlich klein schneiden“, sagt Gnatowski mit einem Lachen. Eine Gehirnerschütterung schließt er jedenfalls aus und geht von einer Prellung aus. Ob er am kommenden Sonntag gegen den SV Afferde (Anstoß: 15 Uhr) wird spielen können, ist aber noch ungewiss: „Das Training am Dienstag habe ich ausgesetzt. Mal gucken, ob es für Sonntag reicht.“