Roddy Woomble: Schöne Schottland-Songbilder

Edle Songs, die die grandiose Weite Schottlands abbilden, gelingen Roddy Woomble auch auf seinem neuen Soloalbum: Folk, Pop und etwas Celtic-Soul fein abgeschmeckt.

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Berlin

, 11.09.2017, 18:06 Uhr / Lesedauer: 1 min
Roddy Woomble geht seinen ganz eigenen Weg. Foto: David Gillanders

Roddy Woomble geht seinen ganz eigenen Weg. Foto: David Gillanders

Man fragt sich beim Anhören von „The Deluder“ des öfteren, warum Roddy Woomble nicht viel bekannter ist. Die noble Stimme des schottischen Singer-Songwriters, seine zeitlos-schönen Lieder bringen doch eigentlich alles mit.

Als Frontmann der 1995 gegründeten Indieband Idlewild schnupperte Woomble eine Zeitlang am größeren Ruhm, manche trauten dieser Formation sogar eine Karriere im Coldplay-Maßstab zu. Doch seit zehn Jahren konzentriert sich der Musiker aus Irvine bei Glasgow auf seine ganz eigene Version von schottisch angehauchtem, oft hymnischem Folkpop - irgendwo zwischen Waterboys, Trash Can Sinatras und Simple Minds.

Auf „The Deluder“ (Modern Way/Indigo) zeigt der 40-Jährige in elf feinen Balladen und schwerelosen Midtempo-Songs abermals seine beachtliche Klasse als Komponist und Sänger. Besonders der Opener „Look Back Like Leaving“, das jazzige „A Skull With A Teardrop“ und das melancholisch-folkloristische „Remember To Breathe“ sind bittersüße Meisterstücke. Und mit „First Love Is Never Returned“ versucht sich Woomble noch etwas ungelenk am Celtic-Soul eines Van Morrison. 

Sein Solo-Debüt „My Secret Is My Silence“ (2006) und zuletzt „The Impossible Song & Other Songs“ (2011) waren noch etwas stärker durchwirkt von den traditionsreichen Klängen seiner Heimat, auch diese Lieder weckten stets herrliche Schottland-Bilder im Kopf. Mit den neuen Tracks sollte Woomble nun zumindest in Folkpop-Fachkreisen die verdiente Anerkennung einheimsen. Schönes Album!

Konzerte im November: 07.11. Hamburg, 08.11. Berlin, 09.11. Rees, Haldern

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