Rheinpegel steigt wieder: weitere Entwicklung noch unklar
Nordrhein-Westfalen wird auch weiter von Wetterkapriolen im Griff gehalten: Kaum hat sich der Orkan „Friederike“ verabschiedet, meldet sich das Hochwasser zurück. Vor zwei Wochen erst war die Schifffahrt komplett eingestellt worden, nun steigt der Wasserstand wieder.

Der anschwellende Rhein bedeckt in Köln-Niehl die Uferwiesen. Foto: Henning Kaiser
Erst vor zwei Wochen mussten die Frachter auf dem Rhein dem steigenden Wasser weichen, tagelang ging nichts mehr auf Deutschlands wichtigster Wasserstraße. Nun steigt der Wasserspiegel erneut - und wieder schaut vor allem die Feuerwehr gespannt auf die Pegelstände. Denn für Dienstagmorgen wird in Köln eine Wasserhöhe von maximal 7,50 Metern erwartet, sagte ein Sprecher der dortigen Hochwasserschutzzentrale am Montag. Ob der Schiffsverkehr in den kommenden Tagen erneut eingestellt werden müsse, sei aber noch nicht abzusehen. In Köln wird der Schiffsverkehr bei 8,30 Metern gestoppt.
Die weitere Entwicklung hänge davon ab, wie viel Niederschlag am Oberrhein zufließe, sagte Can Kemerdere von der Hochwasserschutzzentrale. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes soll es in den kommenden Tagen zwar vereinzelt regnen, es sei aber nicht mit überdurchschnittlich viel Regen zu rechnen.
Anfang Januar hatte das Hochwasser am Rhein für eine angespannte Lage gesorgt. In Köln erreichte der Pegelstand fast 8,80 Meter. Nach drei Tagen konnte die Schifffahrt wieder freigegeben werden.
Zumindest für die Auto- und Personenfähre auf dem Rhein zwischen Köln und Leverkusen ist bereits der jetzige Pegelstand zu hoch: sie stellte ihren Betrieb vorläufig ein. Das Schiff „Fritz Middelanis“ werde bis zum kommenden Sonntag aufgrund des steigenden Wasserstandes und des Treibguts im Fluss nicht mehr fahren, teilte die Häfen und Güterverkehr Köln AG am Montag mit.
Weiter südlich ist der Neckar zwischen Heilbronn und Mannheim bereits für die Schifffahrt gesperrt worden. Mit einer Freigabe sei wegen der Wettervorhersage vermutlich nicht vor Mittwochabend zu rechnen, sagte ein Behördensprecher in Heidelberg. „Wir müssen abwarten, wie viel Schmelzwasser zum Beispiel aus dem Schwarzwald kommt. Zudem fahren wir vor einer Freigabe die Strecke ab, um zu kontrollieren, ob nicht etwa sperriges Treibholz dort schwimmt“, sagte er. Der etwa 100 Kilometer lange Abschnitt zwischen Heilbronn und Mannheim war vor kurzem bereits nach Starkregen für einige Tage für Schiffe gesperrt.