"Pokémon Go" jetzt auch in Deutschland zu haben

Hype um Spiele-App

Die Smartphone-App "Pokémon Go" von Nintendo ist seit Mittwoch auch in Deutschland für Android-Geräte und Apples iOS-Plattform verfügbar. Der Hype um das Spiel, bei denen die Nutzer in der realen Welt auf die Suche nach virtuellen Monstern gehen, ist seit Tagen ungebrochen. Ein erstes Update soll zudem den Datenhunger der App schmälern.

Berlin/San Francisco

13.07.2016, 11:36 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ein Mensch spielt mit dem neuen Spiel 'Pokémon Go' auf einem Smartphone auf der Flinders Street in Melbourne.

Ein Mensch spielt mit dem neuen Spiel 'Pokémon Go' auf einem Smartphone auf der Flinders Street in Melbourne.

Die populäre Spiele-App "Pokémon Go" ist bereits am Dienstag aktualisiert worden, um die übermäßigen Zugriffsrechte auf Google-Profile einzuschränken. Am Vortag war herausgekommen, dass das Spiel bei der Anmeldung mit Google den Zugriff auf alle Inhalte der Konten anfragte.

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So verrückt ist "Pokémon Go"

Seit Mittwoch ist die Smartphone-App "Pokémon Go" auch in Deutschland erhältlich. Bei der App sind „Pokémon“-Figuren an diversen Orten platziert, ein Spieler muss in der Nähe sein, um sie auf dem Smartphone-Bildschirm zu sehen und fangen zu können. In anderen Ländern wird bereits seit Tagen heftig gespielt.
13.07.2016
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Die App-Entwickler von der Firma Niantic Labs erklärten, das gehe auf einen Fehler zurück und es seien nie andere Informationen als Nutzername und E-Mail-Adresse abgerufen worden. Unklar blieb, welche Daten die App von Google überhaupt bekommen hätte. Der Datenschutz-Schnitzer hatte dennoch massive Kritik ausgelöst.

Senator fordert umfassende Informationen

Der in Datenschutz-Belangen sehr aktive US-Senator Al Franken forderte von den Machern der App ausführliche Informationen an. Er will wissen, welche Daten erhoben werden und was damit geschehe. Dabei geht es auch um die Frage, mit wem die Informationen geteilt werden könnten.

In der App kann man an verschiedenen Orten auftauchende "Pokémon"-Figuren sammeln, sie werden auf dem Smartphone-Bildschirm in die reale Umgebung eingeblendet. Seit Mittwoch ist die App auch in Deutschland verfügbar, nachdem sie zuvor nur in den USA, Kanada und Neuseeland erhältlich war. Die internationale Markteinführung war vergangene Woche aufgeschoben worden, um die Server nicht zu überlasten.

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Unterdessen sorgt für Ärger, dass Spieler auch in Gedenkstätten ihre Smartphones zücken, um nach „Pokémon“ Ausschau zu halten. So forderte der Arlington-Ehrenfriedhof in Washington die Besucher bei Twitter auf, das sein zu lassen, weil es unangemessen sei. Auch das Holocaust-Museum in der US-Hauptstadt appellierte an die Besucher über den Kurznachrichtendienst, respektvoll beim Einsatz von Technik zu sein. Man versuche, den Ort aus dem Spiel entfernen zu lassen, erklärte ein Sprecher. Die Entwickler geben die Möglichkeit, unangemessene Orte zu melden.

Niantic - damals noch als Google-Tochter - hatte im vergangenen Jahr schon ähnliche Kritik in Deutschland ausgelöst. In dem ebenfalls ortsbasierten Spiel "Ingress" wurden einiger der Portale, um die Nutzer kämpfen müssen, bei ehemaligen Nazi-Konzentrationslagern platziert. Nach Protesten wurden sie schnell aus der Nähe der Gedenkstätten entfernt. "Pokémon Go" greift auch auf Datenbanken von "Ingress" zurück.

Polizei im Pokémon-Einsatz

Die Polizei der A&M University in Texas meldete auch einen Auffahr-Unfall im Zusammenhang mit dem Spiel. Ein Fahrer stellte seinen Wagen regelwidrig ab, um auszusteigen und ein Pokémon zu fangen, wie die Polizei bei Twitter erklärte. Ein anderes Auto fuhr von hinten auf.

In Australien musste die Polizei ausrücken, nachdem Hunderte spielverrückter Australier mitten in der Nacht auf der Suche nach virtuellen Pokémon-Figuren in einem Vorort von Sydney zu viel Krach gemacht haben. Es sei das komplette Chaos gewesen, berichteten Anwohner. 

Mit Material von dpa